20121022

Daniel Maul (Gießen): Grenzenlos humanitär - globalgeschichtliche Überlegungen zur frühen Auslandshilfe der Religious Society of Friends (Quäker)

Wer sich einmal von wissenschaftlicher Seite über einen Aspekt der Quäkergeschichte kundig machen möchte, hat dazu demnächst Gelegenheit. Am 12.12.2012 wird Dr. Daniel Maul aus Gießen folgenden öffentlichen Vortrag halten: Grenzenlos humanitär - globalgeschichtliche Überlegungen zur frühen Auslandshilfe der Religious Society of Friends (Quäker). Leider ist bei der Ankündigung nichts weiter zu entnehmen, so dass auch ich nicht genau zu sagen vermag, um was es inhaltlich geht. Grenzenlose globalgeschichtliche Überlegungen in zwei Schulstunden zu packen ist wahrlich eine Herausforderung.

Hier die Daten:
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, KG IV, Übungsraum 2
12.12.2012, 18-20 Uhr

Ben Macintrye: Der Mann, der König war

Hätte mich Blogger-Kollege Harry Meder nicht darauf hingewiesen, ich hätte es nie erfahren: Josiah Harlan, wäre um ein Haar der erste (und wohl auch letzte) Quäker-König geworden. Und das noch in Afghanistan!  Später trat Harlan bei den Quäkern aus, kehrte in die USA zurück und schlug sich in verschiedenen Berufen durch. Das Buch "Der Mann, der König war" ist zwar ein Roman, beruht aber auf umfangreichen Quellenstudien. Ich kann die spannende Lektüre nur empfehlen:


Ben Macintyre: Der Mann, der König war. Aus dem Englischen von Bernd Rullkötter, 2005 Rogner & Bernhard GmbH & Co. Verlags KG, Berlin.





Herbsttagung in Marburg: "Liedgut und Musik in der Geschichte der Freikirchen"

Vom 28.-29. September 2012 fand in Marburg/Lahn die diesjährige Herbsttagung des Freikirchenvereins statt, zu dem Thema Gesangbuch – ein solches haben ja auch die deutschen Quäker (ich hatte darüber berichtet), und wer sich mehr dafür interessiert, der kann im kommenden Jahrbuch des Vereins mehr darüber nachlesen. Früher haben Eva Pinthus und Fritz Renken diese Tagungen bereichert, aber über die Jahre ist die Quäkerpräsenz leider etwas zusammengeschrumpft.

20121006

Lili Pollatz: Das Tagebuch

                                                                                                                             Jetzt neu:

Lili Louise Pollatz war eine Lehrerin und Reformpädagogin, deren Leben ich schon seit geraumer Zeit erforsche. Immer wieder tauchen Dank helfender Hände Dokumente auf, so dass langsam ein Mosaik dieser Person entsteht. Ein etwas bedeutenderes Dokument wurde mir vor einigen Monaten aus Dresden zugeschickt, und erst jetzt komme ich dazu, mich mit dem Inhalt etwas genauer zu beschäftigen.
Es handelt sich um das Tagebuch von Lili Pollatz, welches sie in Holland, mglw. auch schon vorher in Deutschland, führte. Dabei handelt es sich nicht um ein „Tagebuch“ im strengen Sinn, sondern mehr um ein persönliches Erinnerungsbuch, wenn Ereignisse Lili Pollatz berührten, oder wenn einfach Zeit war, ein paar Zeilen niederzuschreiben. Die Einträge für einen Tag sind nie länger als zwei Seiten, aber immer datiert.
Lange Zeit hatte ich geglaubt, dass es zu dieser Person kaum mehr Material gäbe, doch auch hier gilt: wer suchet, der findet.
Offensichtlich wurde ein Teil des Tagebuchs nach 1985 von der Quäkerin Käthe Tacke aus Holland nach Dresden gebracht, wo ihn bis zur Wende die Dresdner Quäkergruppe aufbewahrte. Hinzu kam zu diesem handschriftlichen Teil noch ein kopierter zweiter Teil, der direkt aus Holland geschickt wurde: erst beide Teile zusammen ergeben das Tagebuch. Im Zuge der Auflösung der Dresdner Quäker-Gruppe ging ein Teil des Aktenbestandes nach Berlin, ein anderer Teil (darunter die beiden Tagebuch-Teile) wurde von einer pensionierten Lehrerin aufgehoben, die die Familie Pollatz noch kannte. Da deren erwachsenen Kinder daran kein besonderes Interesse und vielleicht auch keinen Bezug mehr hatten, durfte ich den Text einsehen und für meine wissenschaftliche Arbeit nutzen. Hin und wieder werde ich kleinere Auszüge, die v.a. Quäkerthemen behandeln, hier veröffentlichen – das gesamte Tagebuch 
wird dann in mein Buch zu dem Pollatz-Ehepaar öffentlich gemacht.




Joseph Haydn: Patroziniumsfest mit Quäker-Musik

Ein Patroziniumsfest ist im Katholischen ein Fest zu Ehren des Patrons einer Kirche, einer Gemeinde oder einer ganzen Region. Von meiner Heimat Franken ist es etwa der Heilige Kilian, von Minden der Heilige Georg, von Herford die Heilige Pusinna, usw. Quäker übrigens haben keinen Patronat, bzw. dort ist jeder sein eigener Patron.
                                Joseph Haydn komponierte auch für Quäker (Source: wikimedia)

Nun wurde in diesem Jahr in dem Örtchen Unterwachingen auch Joseph Haydns Sinfonie Nr. 49 "La Passione" zum Besten gegeben.