Dieses bislang so gut wie unbekannte
Gemälde befindet sich in Privatbesitz. Es ist eine großformatige Arbeit des
Genremalers Heinrich Waldschmidt (1843-1927) aus dem Jahre 1892. Die Siedlung
Friedensthal ist noch intakt, auch wenn zu diesem Zeitpunkt keine Quäker dort
mehr lebten. Zu erkennen sind die weißen Seebohm-Häuser und auch die
Messerfabrik, die noch bis um 1930 stand.
Portraits oder Fotographien von
deutschen Quäkern muss man mühsam suchen. Über die Jahre konnte ich etwa
immerhin 15 Mitglieder „bildlich“ erfassen. Die hiesige Aufnahme zeigt Amalie
Christine Rasche (geb. Günther, 1844-1883), die es sich leisten konnte, die
damals kaum bezahlbaren Kosten für Fotoaufnahmen aufzubringen. Die frühen
Quäker sahen Bilder von Personen noch als „eitlen Luxus“ an und lehnten diese
ab.
Und wieder einmal: Eberhard Tacke
(1903-1989), der nicht unumstrittene Quäkermaler, hier mit einer harmlosen Heimatzeichnung.
Sie wurde als Cover des Romans „Dorfschulmeister Hartmut Buchner“ (1940)
verwendet. Es ist ein Buch der Quäker-Schriftstellerin Clara Elisabeth Winter
mit stark autobiographischen Zügen. Es handelt sich um den Lebensweg des
Lehrers und Kriegsveteranen Hartmut Buchner in drei verschiedenen Dörfern. In
„Ohrenberg“ (i.e. Blumenthal) gerät Buchner vor allem in Konflikt mit der
lokalen Geistlichkeit, in „Wiesenbach“ (i.e. Hahnenklee) wird Buchner 1919
Opfer politischer Intrigen, aber in „Dietenberg“ (i.e. Schönemark) schließlich
findet die Lehrerfamilie unter den Förstern des Dorfes Annerkennung und
Freunde. Zahlreiche Episoden aus dem Schulalltag der Familie Winter sind in dem
Roman zu Papier gebracht.