Ebenfalls neu erschienen ist jetzt das Tagebuch von Klaus Seckel.
Dem Tagebuch ist ein äußerst interessanter Beitrag von Rainer Kappe angehängt: „Verfolgung
und Deportation der Juden in den Niederlanden“, der mir zu meinen Studien zu
dem Ehepaar Manfred und Lili Pollatz von großem Nutzen war.
„Nach dem Abtransport der letzten Gruppe Jugendlicher
jüdischer Herkunft, die noch im internationalen Internat der Quäker, Eerde,
nahe der deutsch-niederländischen Grenze verblieben waren, werden in einem
Spind die Tagebücher des Klaus Seckel gefunden. Dem erstmaligen Druck 1960
folgt jetzt die Neuauflage, kommentiert und in den zeitlichen und geistigen
Rahmen dieser Zeitspanne von 1937–1943 gestellt.
In diesem Internat verlebt Klaus Seckel anfangs eine reiche
und unbeschwerte Kindheit mit Lehrern der Reformpädagogik, die praktisch,
künstlerisch und intellektuell sich der gesamten Persönlichkeit der ihnen
anvertrauten Kinder verpflichtet fühlen.
Die Tagebücher sind Zeugnisse einer zunehmenden Bedrohung,
von den unbeschwerten ersten Jahren, bis zum Abtransport nach Auschwitz. Das
Buch erfüllt mit tiefer Trauer: Ein hinreißendes Kind, ein kluger,
interessierter und großherziger Jugendlicher wurde durch Hass ermordet, ein
wunderbarer Mensch ging für immer verloren.“
Klaus Seckel: Das Tagebuch des Klaus Seckel. Anfang und Ende
einer Kindheit an der Quäkerschule Eerde (1937–1943)
2011, 111 Seiten, kart.
ISBN 978-3-940862-14-3
19,50 €