Die
Geschichte der Kriegsdienst- oder Militärdienstverweigerungen wird größtenteils innerhalb der
Geschichte des Dritten Reichs und des Zweiten Weltkriegs untersucht, und dann,
wenngleich schon weniger intensiv, auch innerhalb der Geschichte der BRD und
innerhalb der des Ersten Weltkriegs. Auch zur Wehr- und Kriegsdienstverweigerung, bzw. zu den Bausoldaten in der
DDR liegen bereits verschiedene Untersuchungen vor. Eine im engeren Sinne wissenschaftliche Literatur zu dem Problem der
Kriegsdienstverweigerungen von deutschen Quäkern existiert hingegen kaum. Lediglich in
einigen älteren Arbeiten aus dem Umkreis der deutschen Quäker, die für die
eigene Sache warben, wurde sich des Themas angenommen. Dass es aber im 19. Jahrhundert Kriegsdienstverweigerungen aus Gewissensgründen in
Preußen gegeben hat, ist weitgehend unbekannt. Die hartnäckigsten Verweigerer, die unter keinen Umständen zum Waffendienst
gebracht werden konnten, finden sich aber im Umfeld der Quäker, die ihr
pazifistisches Denken auch durch Publikationen in ganz Deutschland bekannt zu
machen suchten.
Die Fälle kann man jetzt in einer umfangreicheren Online-Publikation nachlesen:
Ich sollte vielleicht noch auf folgende lesenswerte Arbeit hinweisen, die bei Abschluss meiner Untersuchung noch nicht verfügbar war:
Christian
Scharnefsky: ‚Aktiver Pazifismus’, radikale Kriegsdienstverweigerung und
Religion. Die Beziehungen zwischen der War Resisters International, den Quäkern
und dem International Fellowship of Reconcilliation 1920-1950, in: Helke Stadtland
(Hrsg.): ‚Friede auf Erden’. Religiöse Semantiken und Konzepte des Friedens im
20. Jahrhundert, Essen 2009, S. 171-191.