Wer kennt Arthur R. G. Solmssens „Berliner Reigen“? Mal
ehrlich: niemand. Zumindest in Quäkerkreisen sollte dieser Roman von 1980 nicht
ganz ignoriert werden, denn immerhin ist dort in dem Kapitel „Stille mit
Stimmen“ eine fiktive Quäkerandacht der Berliner Gruppe beschrieben – durchaus lesenswert
und gekonnt geschrieben.
Der Koala ist begeistert: endlich mal ein Quäkerbuch mit Australien!!
Nun hat die Berlinerin Mechtild Lutze nachgelegt:
in „Der
zweite Mond“, jetzt gerade neu erschienen, dient wieder einmal eine
Quäkergruppe als Romanvorlage. Ich finde es immer unpassend, wenn
Buchbesprechungen zu sehr den Plot verraten, gerade bei einem Roman. Daher nur
einige Mini-Infos: die Verfasserin war einige Jahre Mitglied der DJV und
bis zu ihrem Austritt sogar Schreiberin der Berliner Gruppe – sie hat also
intime Kenntnisse und weiß, über was sie schreibt. Ein Buch mit Quäkerbezügen
ist, meiner Meinung nach, immer ein Gewinn und ich kann die Autorin nur dazu
beglückwünschen, ihre eigene Weltreise von 2009 hier autobiographisch eingearbeitet
zu haben. Vor allem im Kapitel „Eine Begegnung mit Quäkern“ habe ich einiges
Bekanntes wieder gefunden, und auch in dem zu Pendle Hill, einem Studienzentrum
der amerikanischen Quäker, in dem auch ich im Jahr 2000 gelebt habe. Besonders
gefreut hat mich, dass auf S. 27 Penns „No Cross, no Crown“ erwähnt wurde, als
ein Hauptwerk des Quäkertums. Das Buch ist in einer deutschsprachigen Neufassung
einschließlich einer Einleitung erhältlich: http://www.the-independent-friend.de/?q=node/550
Vielleicht werde ich, wenn Mechtild Lutzes Buch etwas älter
ist, auf den Inhalt näher eingehen, ansonsten mehr hier.