Nun, kurz vor Weihnachten 2011, konnte doch noch der zweite Teil meiner "Geschichte der Quäkergemeinde Minden" erscheinen. Der Aufsatz hat den Untertitel: "Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu ihrer Selbstauflösung 1898". Der erste Teil war schon 2010 erschienen.
Was also kann man vom zweiten (und letzten) Teil erwarten??
Zunächst erfährt man etwas über den Import und Export von Schriften. Die deutschen Quäker druckten damals was das Zeug hielt und mischten sich in alle möglichen und unmöglichen Debatten ein. Nur durch diese Mission (euphemistisch Outreach) blieben die deutschen Quäker im Gespräch und konnten sich als Mini-Glaubensgemeinschaft halten. Dann analysiere ich das englische "Continental Committee", ein zugegebenermaßen etwas langweiliges Thema, das aber sein muss wenn man das Funktionieren der Quäkernetzwerke verstehen möchte. Es folgt ein Kapitel "Ordnung und Disziplin, Armut und Wohlstand" und ein weiteres Kapitel "Konflikte mit Behörden" (das gab es auch schon in Teil 1). Etwas intensiver beschäftige ich mich mit der Amerikaauswanderung - ein weiterer Grund, weshalb es die deutsche Quäkergemeinde schwer hatte und schließlich einging. Natürlich gibt es auch ein Kapitel "Pazifismus und Kriegsdienstverweigerung", denn die deutschen Quäker waren in unseren Gefilden die ersten Kriegsdienstverweigerer überhaupt. Es geht weiter mit dem Thema "Schulwesen" und Pädagogik, einem meiner Lieblingsthemen mit dem ich mich auch schon früher beschäftigt hatte. Man findet aber immer wieder Neues. Die letzten Kapitel heißen "Auf dem Weg ins Kaiserreich", "Literaturdistribution" und "Liegenschaften in Minden und Pyrmont". Der abschließende Teil "Niedergang und Ende" ist vielleicht der wichtigste, wenn man die Gründe für die Selbstauflösung erörtern möchte.
Der ganze Band kostet im Handel stolze 69 Euro:
http://www.lwl.org/LWL/Kultur/WIR/Publikationen/WF/iV
Interessenten kann ich einen Sonderdruck für 10,- anbieten.