Rufus Jones rettete nach dem Ersten Weltkrieg durch die „Quäkerspeisung“ Millionen vor dem Verhungern. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass die amerikanischen Quäker 1947 den Friedensnobelpreis erhielten. In Deutschland ist er auch dafür bekannt, da er 1938 in Berlin versuchte, mit Hitler ein persönliches Gespräch zu führen.
Rufus Jones war der klassische „American Scholar“: Theorie und Praxis wurden
in Einklang gebracht. Rufus Jones prägte das 20. Jahrhundert: er korrespondierte
mit zahlreichen Schriftstellern und Politikern aus der ganzen Welt. Bekannt
wurde er als moderner Mystiker, als aktiver Pazifist und moralisches Gewissen
seiner Epoche. Seine Forschungsgebiete waren Erziehung und Pädagogik,
philosophische Fragen, Kirchen- und Quäkergeschichte sowie politische
Zeitfragen. Sein Denken ist auch heute noch aktuell und wird kontrovers
diskutiert. Insbesondere richtete sich Jones gegen die Aufzucht einer „Elite“,
sondern plädierte für individuelles Wachstum und Persönlichkeitsbildung.
Im Laufe seines Lebens erhielt er zwölf akademische Titel, er lehrte an
zahlreichen Universitäten, gab Vorträge und war einer der ersten, der die
Bedeutung des Rundfunks als Massenmedium erkannt und nutzte. Bis heute wird
Rufus Jones verehrt, man nannte ihn „Seer“, „Protestant Mystic“, sogar „Master
Quaker“ oder „Quaker Giant“. Es ist an der Zeit, diese faszinierende Persönlichkeit neu zu entdecken:
Claus Bernet: Rufus Jones (1863-1948). American Scholar, Writer, and Social Activist. Life and Bibliography. With a Foreword by Douglas Gwyn, New York 2009.
ISBN: 978-3-631-58930-4, Preis: 19.80 Euro