Für das Projekt "Unser Buch" der DJV werden Sprüche deutscher Quäker gesammelt (http://unserbuch.wikispaces.com), die vor allem in die Gemeinschaft hineinwirken soll und etwas ähnliches wie "Quaker Faith and Practice" zu werden verspricht. Ich bin zwar zu Beginn des Projektes um meine Mitarbeit gebeten worden, kann aber aus beruflichen Gründen nur hin und wieder kleinere Beiträge leisten.
Gelegentlich stoße
ich nun im Zusammenhang mit meinen Quäkerforschungen auf bemerkenswerte Sprüche bzw. Textpassagen. Ein
äußerst seltenes Dokument habe ich in den letzten Tagen bearbeitet. Es handelt
sich um einen Sterbebericht des Quäkers Friedrich Schmidt (1755-1827) aus Minden (bislang unveröffentlicht). Auf seinem Bett
lässt er am letzten Lebenstag sein bisheriges Leben an sich vorbeiziehen:
Erfolge, Misserfolge, Erfahrungen und religiöse Einsichten. Der für die
Geschichte des deutschen Quäkertums äußerst wertvolle Bericht wurde von Christian Schelp (1793-1873) verfasst, dem
Lehrer der damaligen Quäker. Man darf die Worte für authentisch halten, sie
wurden noch während des langsamen Sprechens des Sterbenden handschriftlich notiert.
Die letzten Worte Schmidts am 28. Januar 1827 waren: „Geduld ist uns von Nöthen“.