Clara Elisabeth Winter - sie lebte von 1894 bis 1965 - war eine
Romanschriftstellerin, deren Biographie ich in den letzten Jahren aufgearbeitet
habe. Nachlesen kann man ihr bewegtes Leben jetzt im Band 21 der „Beiträge zur
Heimatkunde der Städte Löhne und Bad Oeynhausen“ (2010).
Clara Elisabeth Winter war zu einer Zeit schriftstellerisch tätig, als dies
für Frauen noch keine Selbstverständlichkeit war. Von ihren wenigen Kolleginnen
unterscheidet sie, dass sie eine recht große Familie hatte und sich auch bei den
Quäkern engagierte, was zusätzlich Zeit (und Nerven) kostete. Nun gab es in Bad
Oeynhausen einige weitere Schriftsteller, wie Hanns Caspar von Zobeltitz
(1853-1918), Kurt Lütgen (1911-1992), Marie Charlotte Siedentopf (1879-1968) und
Elsbeth Montzheimer (1858-1926). Clara Elisabeth Winter ist aber bis heute die
einzige im Kreise dieser Literaten, die in Bad Oeynhausen geboren wurde. Es ist
an der Zeit, diese für Bad Oeynhausen bedeutende Persönlichkeit in angemessener Art und
Weise zu würdigen. Ebenso interessant, wenn nicht sogar spannender, fand ich das
Lebensschicksal ihres Mannes, Heinz Winter: Lehrer, Sozialdemokrat und Quäker.
Im Dritten Reich hatte er schwer zu kämpfen, schließlich setzte die NSDAP
Gauleitung Westfalen-Süd erfolgreich die Versetzung Winters durch, über den sie
1935 schrieb: „Er (Winter) fällt in Gevelsberg durch seine sonderbare Kleidung
nach Wandervogelart auf. Bezeichnend für seine Einstellung ist, daß seine Frau
und er Einkäufe in jüdischen Geschäften tätigen“. Über Heinz Winter stille Hilfe
für Juden und seinen mutigen Einsatz gegen ein unmenschliches System konnte ich
einiges herausfinden; mehr, als möglich war, in den vorliegenden Aufsatz
aufzunehmen. Irgendwann einmal soll eine eigene Arbeit zu Heinz Winter
nachfolgen.
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Historische Arbeiten wie diese sind nie das Werk eines einzelnen. Ohne
die engagierte Mithilfe von Gisela von Dobbeler, geb. Winter, wäre die kleine
biographische Würdigung kaum zustande gekommen. Ihr sei an dieser Stelle
herzlich gedankt. Dank geht ebenfalls an Herrn Detlef Raufelder vom Stadtarchiv
Gevelsberg, an Frau Astrid Thies vom evangelischen Pfarramt Hahnenklee, an Frau
Cesare Borgia vom Stadtarchiv Solingen und an Herrn Robert Gahde vom Staats- und
Personenstandsarchiv Detmold. Sehr gerne bedanke ich mich auch bei Herrn Rico
Quaschny, der engagiert und kenntnisreich in vielerlei Detailfragen helfen
konnte.