Von Rice
Jones (auch Rhys Jones, Rhys Johns) ist wenig bekannt. Er lebte in Nottingham,
diente eine Zeit lang als Soldat und betrieb eine Bierkneipe. Nach seiner
Hinwendung von den Baptisten zu den Quäkern hielt er in Nottingham eigene
religiöse Versammlungen in seinem Haus ab, seit 1657 auch im Schloss zu
Nottingham. Deshalb nannte man seine Gruppe auch „Castle Company“. Offensichtlich war
Jones, der die Gruppe anführte, vom Rantertum beeinflusst und praktizierte
eine libertäre Lebensführung, die mit der Auffassung anderer früher Quäker
nicht zu vereinbaren war.
Von diesen wurden sie auch als „Proud Quakers“
diffamiert. Die „Proud Quakers“ verweigerten angeblich ärmeren Mitgliedern ihre
Hilfe und waren etwas zu weltlich gesinnt. Umgekehrt warfen Jones und seine
Anhänger George Fox (1624-1691) vor, selbst dem Hochmut verfallen zu sein. In
(handschriftlichen?) Traktaten, die in der näheren Umgebung von Nottingham
zirkulierten, versuchte diese Gruppe für ihre Ansichten zu werben. Fox setzte
sich mit ihnen von 1649 bis 1660 auseinander und besuchte Jones und seine
Anhänger 1658 auf dem Nottinghamer Schloss. Er predigte etwa zwei Stunden und
führte anschließend ein Streitgespräch, in dem er der „Castle Company“ vorwarf,
der „Welt“ verfallen zu sein, da die Anhänger zu den landesbesten
Football-Spielern und Ringern gehörten. Ebenfalls besuchte James Nayler (um 1617-1660) Rice Jones im Jahre 1654 und führte
mit ihm und seinen Anhängern ein Streitgespräch. Nach 1660 ist von dieser
Gruppe nichts mehr in Erfahrung zu bringen, viele sollen zu den Quäkern
übergelaufen oder zurückgekehrt sein. Jones verstarb am 28. März 1693 in
Nottingham. Er hinterließ drei Kinder: Rice Jones, Mary Doidge und Abell Jones.
(Erstveröffentlichung BBKL, Bd. 24, 2005, Sp. 917-918)
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