-Julian Clark: Gendergerechte Sprache
-Jochen Dudek: in memoriam Walter Wink (1935-2011)
-Gottfried Lischke: „Doppelte Wahrheit“ in der Religions-
und Geistesgeschichte
-Ernst Dahme: Gedanken zum Quäker-Sein
-Wilhelm Prasse: Gleichwürdigkeit
-Martin Januschek: zum Begriff „Concern“ (Anliegen)
-Simon Mangels: Eurostory Paris 2012
-Martina Weitsch: EU-Konsultationen / Quäker-Lobbyarbeit in
der EU
-Annerose Schulz: zur Bezirksversammlung Rhein-Ruhr am
18.3.2012
-Tobias Schneegans: Rückblick Stille-Retrat
Viel Anregendes ist zu finden in diesem Quäkerheft, ein
kleiner Höhepunkt des leider verflogenen Sommers. Zeit also, bei herbstlichem
Regen zurückzublicken. Bemerkenswert finde ich die
Beobachtung von Martin Januschek zum Verschwinden des Begriffs „Anliegen“.
Wurden vor Jahren noch ganz allgemein menschliche Bedürfnisse schnell als
Anliegen ausgegeben („mein Anliegen ist es, jetzt nach Hause zu gehen“), so ist
dieses Wort tatsächlich aus der Mode gekommen, vielleicht auch der Inhalt von
dem, was „Anliegen“ einst meinte.
Der Beitrag von Gottfried Lischke ist ein echtes „äußeres
Licht“: ein so komplexes Thema wie die Wahrheitsfrage zwischen Theologie und
Naturwissenschaft komprimiert, informativ und anregend auf wenige Seiten zu
bringen, ist echte Wissenschaftskunst. Selten bekommt man so viel an Anregungen
und Neuigkeiten in einem einzigen Beitrag geliefert, der immerhin zu einer
zentralen Frage des Quäkertums Stellung nimmt (Wahrhaftigkeit). Selbst der
Humor kommt nicht zu kurz: „Alles viel zu kurz, macht
nichts, am Jüngsten Tag ist’s nur ein Furz“. Diese Zeilen hätte nicht jeder
schreiben dürfen. Später habe ich erfahren, dass dieses Bonmot doch nicht von Gottfried
Lischke stammt, sondern von Goethe – das hätte man schon anmerken können.
Im Vorwort berichtet die Redakteurin Davorka Lovrenko,
wie sie vor 20 Jahren zu einem „Gespräch“ zum damaligen Schreiber zitiert
wurde: das unglaubliche Vergehen: ein Leserinnenbrief zur inklusiven Sprache –
soviel zur angeblichen Quäkertoleranz. Desto kleiner die Gruppe, desto
eigenartiger die Befindlichkeiten. Vielleicht sollte man doch einmal über
Quäkermission nachdenken. Jedenfalls war die Sprache bei Quäkern immer ein
Thema, schon bei der Namensgebung der DJV 1925 bis zur Streichung des Artikels
aus „DER Quäker“.
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