-Claus Bernet: „Unter Herzensküssen das letzte Lebewohl“:
ein zeitgenössischer Bericht über den Tod der Quäkerin Sophia Seebohm 1804 –
war ursprünglich gedacht als Beitrag für ein Sonderheft „Sterben & Tod bei Quäkern“. Solche Berichte sind
übrigens sehr selten, ich kenne aus dem Kreis der deutschen Quäker in Minden
und Pyrmont keinen zweiten, obwohl ansonsten Geburten und Todesfälle zentrale
Ereignisse der Gemeinde waren.
-Klaus-Thomas Hänsch: Bericht über die BV Ost bei Freimut Luft und Veronika Wollein.
-Ullrich Hahn: „Nein zur Gewalt im Alltag“: eine
soziopolitische Reflexion zu direkter und indirekter Gewalt, zum Problem
staatlicher Sanktionierungen (Strafen), zum Verhältnis von Konsum und Gewalt
(vgl. dazu auch Kapitel 8 von „Der mit dem Licht tanzt“), und, als
positiver Abschluss, zu Formen des „gerechten Lebens“.
-Karin Hönicke: „Gedanken und Fragen zum Friedensausschuss“. Der kurze Beitrag ist eigentlich eine Aneinanderreihung von Fragen, gipfelnd in „Brauchen und wollen wir Quäker noch einen Friedensausschuss?“. Dies muss jeder für sich selbst beantworten. Ich denke, wenn „viel diskutiert, Briefe verfasst, Treffen organisiert“ tatsächlich die Kernaktivitäten sind (S. 209), eher nicht. Friedenshaltung und pazifistisches Bemühen sollte das Engagement eines jeden Mitgliedes sein; man kann eine solche Haltung kaum in irgendeinen Ausschuss delegieren. Das hat auch die Autorin klar erkannt.
-Seite 203: Höhepunkt des Heftes: der Quäker-Koala – halt
nein, natürlich nicht, sondern die „Quäker-House Mouse“. Ich werde Hanna Jordan
bitten, ob die Mäuse nicht mal einen Koala treffen könnten...
...und liest...
-wichtig: „Ordnung des Zusammenlebens“. Grundlagen,
Erfahrungen, Anregungen. Überarbeitete Fassung Oktober 2012 – zum heraustrennen
und abheften, nein, lesen und weiterreichen natürlich. Zum Inhalt, der ja recht
komplex ist und die Quäkergesellschaft fundamental angeht, wird an anderer
Stelle berichtet. Formal wichtiger ist allerdings die Vereinssatzung, die
schwerer zugänglich ist.
-„Offener Brief der Religiösen Gesellschaft der Freunde
(Quäker) an den Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz, Ties Rabe, Hamburger
Senator der Behörde für Schule und Berufsbildung und die Kultusministerien der
Bundesländer“, mit dem berechtigtem Anliegen, etwas gegen die
Bundeswehrpropaganda an Schulen zu unternehmen. Auch hier in Berlin
„verschönern“ Rekrutierungsplakate zahlreiche U-Bahnen. Statt Briefe zu schreiben,
die nur wenige erreichen, sollten die Quäker einmal Plakate schalten oder Annoncen
aufgeben. Ein Plakat im U-Bahnhof Friedrichstraße oder eine Kleinanzeige in der
FAZ bringt mehr als der hundertste Mahnbrief an Herrn Staatssekretär sowieso.
Ich bin überzeugt, dass kein (oder sagen wir einmal kaum einer) der vielen
Protestbriefe der letzten Jahre irgendeinen Politiker überhaupt erreicht hat,
da üblicherweise der Bürodienst solche Post in die Ablage „P“ verschiebt,
bedauerlicherweise.
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