Das gemeinfreie Projekt "Unser Buch" auf Wikispace, das ich ja hin und wieder nach Kräften unterstütze, hat nun eine schöne Zusammenfassung freigeschaltet, was es mit der "Stillen Andacht" (nicht 'Schweigende' Andacht) eigentlich auf sich hat:
Wir haben uns heute hier zu einer Quäker-Andacht versammelt,
in der es uns darauf ankommt, miteinander still zu sein und in dieser Stille
Gottes Gegenwart zu suchen. Bitte richten Sie sich darauf ein, ca. 45 Min. zu
bleiben.
Die Religiöse Gesellschaft der Freunde, auch Quäker genannt
ist eine Gruppe, die im England des 17. Jahrhunderts entstand. Die
Grundüberzeugung ist, dass das göttliche Licht, der göttliche Funken in uns wie
in allen Menschen lebt. Damit sind alle Menschen gleich und viele von uns engagieren
sich ihrem Gewissen gemäß in verschiedenen Projekten.
Das Friedenszeugnis ist die die aktive Arbeit für den
Frieden. Das soziale Zeugnis ist die Arbeit mit Menschen in schwierigen
Lebenssituationen. Wir haben im Nachkriegsdeutschland davon profitiert, das die
amerikanischen und britischen Quäker für die deutschen Kinder die
Quäkerspeisung organisiert haben. Deutsche Quäker engagieren sind im Rahmen der
Quäker-hilfe rund um den Globus. Mann und Frau waren schon immer
gleichberechtigt und gleichverpflichtet bei den Quäkern.
Was bedeutet uns die Stille?
In der Stille machen wir uns frei vom Druck des Alltags oder
des Kirchentags, von der ständigen Überflutung durch Laute, durch Lärm, durch
andrängende, aufdringliche Wichtigkeiten.
In der Stille können wir loslassen: unsere Angst, unsere
Unsicherheiten, unsere Not, unsere Minderwertigkeitsgefühle, unsere Scham und
unsere Schuld und unseren Ehrgeiz. Manchmal ist es auch gut, Freude
loszulassen.
In der Stille versuchen wir, die innere Ruhe zu finden, in
der wir etwas von der Sinnstiftung in unserem Leben spüren können.
In der Stille können wir uns – auch dann, wenn wir uns fremd
sind – finden, uns miteinander in Verbindung setzen und einander begegnen, um
einander zum Segen werden zu können.
Der Kern der quäkerischen Andacht ist die Weise, sich dem
Göttlichen zu öffnen. Wir finden sie in allen Weltreligionen: tanzend, singend,
meditierend oder träumend.
Aber so, wie wir Quäker über das Göttliche keine
Glaubensbekenntnisse und keine Dogmen aufstellen, so gilt auch das Schweigen in
dieser Andacht nicht absolut: Das Schweigen ist eine Richtlinie, aber kein
Gebot.
Es kann vorkommen, dass jemand sich gedrängt fühlt, aus der
Gegenwart Gottes heraus etwas mitzuteilen, dann mag er dies in der gebotenen
Kürze auch tun. Es wird nicht kommentiert, nicht diskutiert, sondern in der
Stille aufgenommen.
Wir werden uns jetzt einer Stillen Andacht von etwa 45
Minuten überlassen. Zum Ende der Andacht werden wir uns schweigend die Hände
reichen und uns in dieser Form voneinander verabschieden.
(in dem Eintrag muss es heißen "Das soziale Zeugnis", und nicht "Das soziales Zeugnis" - bitte verbessern!)