Es ist an der Zeit, einmal das Leben von Ludwig Seebohm vorzustellen, das mehr als ungewöhnlich war. Als Gründer einer radikalpietistisch geprägten Siedlung ist er neben Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760), dem Gründer von Herrnhut und Herrnhaag, Elias Eller (1690-1750), dem Gründer von Ronsdorf, und Georg Rapp (1757-1847), dem Gründer von Harmony (Pennsylvanien), zu stellen, auch wenn er innerhalb seiner Gemeinschaft eine nicht vergleichbar dominierende Position eingenommen hatte. Die Nachwelt hat Seebohm schnell vergessen. Viele seiner Nachkommen emigrierten nach England oder Amerika, wo sie innerhalb großer Quäkergemeinschaften aufgehoben waren. Die deutsche Quäkergemeinde konnte sich in Friedensthal nicht halten und löste sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf. Die Siedlung verlor durch Umbauten, Neubauten und einen verheerenden Brand ihr ursprüngliches Aussehen und wurde der Stadt Bad Pyrmont eingemeindet. Das Haus der Familie Ludwig Seebohm ist in modernisierter Form erhalten und vermittelt noch heute einen gewissen Eindruck von der ursprünglichen Konzeption der Siedlung.
In Seebohms Leben ist Licht und Schatten gleichermaßen vorzufinden. Er setzte sich unermüdlich für seine Gemeinde beim Fürsten ein, war sich jedoch auch seiner Verdienste sehr bewusst. Sein Talent war die Organisation und Zusammenführung von Menschen und Ideen. Nicht in allem verhielt er sich beständig, manche seiner Unternehmungen endeten so schnell wie sie angefangen hatten. Im persönlichen Umgang achtete er sorgsam auf Grundsätze, deren Interpretation er sich vorbehielt. In Kleinigkeiten konnte er mitunter recht pedantisch sein, wohingegen er sich und andere zu großen und risikoreichen Projekten zu begeistern wusste. Neben der Begeisterungsfähigkeit hatte er auch einen Blick für das Realistische und Machbare.
Eine geschäftsmäßige Nüchternheit grenzt ihn deutlich von anderen mehr radikalpietistisch geprägten deutschen Quäkern ab. Es dürfte kein Zufall sein, dass William Penn zu den von Seebohm am meisten geschätzten Quäkerpersönlichkeiten zählte. Seebohms bleibendes Verdienst ist die Gründung und der Aufbau einer funktionierenden Quäkergemeinde, die in einer geschlossenen Siedlung nach ihren eigenen Regeln und Grundsätzen existierte. So wurde hier beispielsweise eine eigene innergemeindliche Gerichtsbarkeit ausgeübt, es wurden Besucher aus Frankreich, England und den gerade gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika empfangen, und es wurde Frauen eine Position von Eigenständigkeit und Partizipation zugestanden, welche sich deutlich von den Mentalitäten und Gepflogenheiten der Umgebung abgrenzte. Ein solcher Vorgang darf auf dem kontinentalen Europa Einzigartigkeit beanspruchen und zeugt von den Möglichkeiten religiöser Toleranz und Pluralität, dem unter dem Blickwinkel der Konfessionalisierung bislang zu wenig Beachtung geschenkt wurde.
Die Vorfahren der Seebohms stammten aus Groß-Berkel und Aerzen, wo 1663 der Ahnherr Stephan Seebohm geboren wurde. Die Eltern von Ludwig Seebohm waren Johann Christoph Seebohm (18. August 1726 - 18. Februar 1786), der als Kaufmann und Müller arbeitete, und Christina Oberhausen (21. Februar 1727 - 18. Oktober 1779). Von acht Geschwistern wurde Johann Georg Ludwig als das sechste am 7. Juni 1757 in Pyrmont geboren. Aufgewachsen ist er in der lutherischen Religion, das Elternhaus pflegte eine strenge Frömmigkeit, ohne jedoch in die Orthodoxie abzugleiten. Seine Schulbildung war überdurchschnittlich, er sprach fließend Französisch, Englisch und hatte Kenntnisse der lateinischen Sprache. Bei seinem Vater wurde er zum Kaufmann ausgebildet, ein Beruf, den er neben vielerlei weiteren Erwerbstätigkeiten Zeit seines Lebens ausübte. In seinen Jugendjahren gab es einen Konflikt mit seinem Vater, als Ludwig Seebohm sich kurzfristig als Schauspieler erprobte. Dies gab den Anlass, das Elternhaus zu verlassen. Am 25. November 1789 hielt er Hochzeit mit der Pietistin Juliane Antoinette Caroline von Borries (7. September 1771 - 24. Mai 1807), was seine finanzielle Lage zunächst erheblich verbesserte. Zahlreiche Kinder gingen aus dieser Ehe hervor. Von den Söhnen waren dies Johann (30. Dezember 1793 - 28. Dezember 1866), verheiratet am 9. Mai 1821 mit Hanna Telgmann (15. September 1798 - 20. Mai 1851), Georg Samuel (18. Januar 1796 - 4. September 1866), verheiratet im Jahre 1826 mit Dorothea Ueltzen (18. Oktober 1808 - 7. Juli 1891), Benjamin (20. Februar 1798 - 2. Juni 1871 in Luton, England), verheiratet seit 1831 mit Esther Wheeler (1798-1864), und Wilhelm (31. März 1807 - 26. Mai 1876), verheiratet am 17. November 1831 mit Agathe Hübotter. Der bedeutendste unter den Nachkommen war Benjamin Seebohm, der im November 1814 nach England (Bradford) auswanderte und als Wollhändler gemeinsam mit John Hustler arbeitete. Später gab Benjamin Seebohm von 1852 bis 1863 den „Annual Monitor“ heraus, eine Art Sterbeverzeichnis britischer Quäker. Aus der ersten Ehe Ludwig Seebohms gingen fünf Töchter hervor, nämlich Johanne (Hanna) (23. Dezember 1790 -4. Juni 1819), verheiratet seit 1815 mit dem Bauconductor und Oberbergrath Carl Ludwig Althans (1788 - 10. Oktober 1864), Henriette Louise Lydia (geb. 4. Februar 1792), verheiratet mit Heinrich Engel, wohnhaft in Schwerin, Elisabeth Julie Betty (24. November 1799 -22. Oktober 1880), verheiratet mit Philipp Friedrich von Borries (22. September 1769 - 14. Oktober 1831), wohnhaft in Homberg, Julie (Julchen, Juliane, 18. März 1803 - 16. März 1838), verheiratet am 11. Mai 1825 mit Johann Rasche (16. September 1796 - 18. März 1867) sowie Sophie (Antoniette Adolphine, geb. 17. April 1805 - 1869), die mit Dr. Heyken verheiratet war. Von den Kindern aus zweiter Ehe mit Louise Henriette Eisel (13. März 1790 - 29. August 1870), geschlossen im Jahre 1815, dürften die Kinder Thomas, Emilie und Anna nur wenige Tage überlebt haben. Die Tochter Louise (4. Mai 1822 - 4. Februar 1866) heiratete im Oktober 1852 den Kaufmann Wilhelm Ludwig Eduard Dunker (9. August 1827 - 10. September 1872).
Kurz vor dem Jahr 1790 erlitt Seebohm den ersten Bankrott, als er mit Mode- und Luxuswaren gehandelt hatte. Die Spekulation mit diesen Gütern löste bei ihm vermutlich eine religiöse Krise aus. Er begab sich kurzfristig nach England, wo er über Handelsbeziehungen die ersten Quäker persönlich kennenlernte. Er ist in London zu Beginn des Jahres 1789 nachgewiesen, wo er in Kontakt mit George Dillwyn (1738-1820) stand. Dieser bezog bei den dortigen Quäkern 24 neu gedruckte Bücher, die Seebohm gleich kostenfrei nach Pyrmont mitnehmen sollte. Darunter befanden sich Barclays Apologie, Sewels Geschichte der Quäker und Penns „Call to Christendom“, alles grundlegende und bewährte Schriften des Quäkertums. Auch konnte Seebohm umfangreiche Waren auf Kredit mit nach Deutschland nehmen. Diese Handelsgeschäfte wurden ihm jedoch erneut zum Verhängnis, da es ihm in Folge nicht gelang, die Forderungen zu erfüllen. Sein erstes öffentliches Auftreten als Quäker, das unter dem unmittelbaren Druck der Rückforderungen geschah, wurde von manchen Zeitgenossen als taktischer Zug betrachtet, seine Zahlungsmoral zu untermauern.
Seit seiner Rückkehr in die Grafschaft Schaumburg lässt sich bei Seebohm ein verstärkt radikalpietistisches Verhalten nachweisen, das ihn schließlich ganz von der lutherischen Kirche trennte. Seebohm las in jenen Jahren sorgfältig das „Wahre Abbildung der ersten Christen“ des Pietisten Gottfried Arnold (1666-1714). Für einen von ihm mitbegründeten Konventikel in Rinteln (Grafschaft Schaumburg) hatte er handschriftliche christliche Weisungen und Regeln ausgefertigt, was der Landesregierung bekannt wurde und ihn dort verdächtig machte. Seine Klarinette, die er meisterhaft spielen konnte, rührte er nunmehr nicht länger an, Schauspiele wurden von ihm nicht länger besucht. Angeblich soll in diesem Rintelner Kreis auch der Ehestand für sündig erklärt worden sein und man plante, unter den Anhängern und Anhängerinnen die Gütergemeinschaft einzuführen. Die näheren Umstände so wie das exakte Jahr der Gründung dieses Konventikels sind nicht bekannt, es muss jedoch vor der Englandreise Seebohms gewesen sein. Der unmittelbare Anlass des Bruchs mit der lutherischen Kirche waren Streitigkeiten um Kirchenzeremonien wie die Gestaltung der Abendmahlsfeier, die Form der Taufe oder die Art der Beerdigung. Im Jahre 1790 verweigerten der dreiunddreißigjährige Kaufmann und seine neunzehnjährige Ehefrau aus Gewissensgründen das Zahlen der Taufgebühr, die anlässlich der Geburt ihrer ersten Tochter Hanna (23. Dezember 1790) erhoben wurde. Der Pyrmonter Konsistorialrat Johann Friedrich Gottlieb Steinmetz (1739-1814), der das Kind zwangsweise zur lutherischen Kirche bringen wollte, wurde von der Mutter erfolgreich abgewiesen. Das Kind blieb ungetauft.
Seebohm hat sich in Folge der Ereignisse mit seiner Familie um 1791 in die Dorfgemeinde Oesdorf nahe bei Pyrmont im Fürstentum Waldeck-Pyrmont niedergelassen, er selbst begab sich jedoch weiterhin regelmäßig nach Rinteln und in das Schaumburger Gebiet nach Hessen-Kassel. Wegen seiner Missionierungsversuche verfügte die hessische Regierung 1792 ein Aufenthaltsverbot Seebohms für diese Gebiete. Zusätzlich versuchte der Pastor K. J. Fr. Weihe, durch eine anonym gehaltene Schrift „Offene Schreiben an Ludwig Seebohm“ (Bielefeld 1792) in einfacher Sprache, die Bauern und Handwerker über angeblich irrige Lehren der Quäker zu informieren. Das war aber mitunter gar nicht notwendig, denn nicht alle Erwartungen fanden Erfüllung, und es verließen auch wieder Einzelne den Konventikel. In einer Apologie von 1793 aber bestritt Seebohm, dass „wir einige zum Teil gutmeinde aber schwache und unbefestigte Gemüther an uns gezogen, und unter dem Schein einer grösseren Vollkommenheit geblendet hätten, von denen jedoch verschiedene schon wieder nüchtern geworden und das Blendwerk eingesehen hätten“.
Glücklicherweise stellte sich die Lage im Fürstentum Pyrmont ganz anders dar. Zwar kam es auch hier anfangs wegen Seebohms und Heinrich Meiers (1754 - 1. Juni 1819) Weigerung, das weihnachtliche Kirchopfer zu zahlen, wegen körperlicher Arbeit am Dreikönigstag und weiterer ähnlicher Vorfälle zum Konflikt mit der lutherischen Kirche und sogar zur kurzzeitigen Inhaftierung Seebohms. Doch Ende Januar 1791 wurde eine Duldungsakte des aufgeklärten Fürsten Friedrich von Waldeck (1743-1812) für die Gemeinschaft der Quäker ausgestellt. Kurz darauf bekam Ludwig Seebohm am 28. August 1792 vom Fürsten ein Stück fruchtbares Land in einem Talkessel hinter dem Pyrmonter Königsberg geschenkt. Eines der ersten Wohnbauten in dem namenlosen Tal, dem die Quäker den Namen „Friedensthal“ verliehen, war das des Ludwig Seebohm, der bereits im Sommer 1792 zu bauen begonnen hatte. Seebohm seinerseits hatte sich verpflichtet, für die Ansiedlung von Gewerbe und Fabriken zu sorgen, wobei ihm seine Kontakte nach England förderlich waren. Gemeinsam mit dem aus Exten (bei Rinteln) stammenden David Francks (auch Franks, Fräncke, 1755 - 3. November 1818) begann Seebohm im Jahre 1792 eine Messerfabrik aufzubauen, die zum größten und erfolgreichsten Unternehmen der Siedlung werden sollte.
Die Gründung der Siedlung stieß auf großes Interesse, schnell wuchs die Zahl der Bewohner. Die erste Quäkergruppe soll angeblich aus dreizehn Personen bestanden haben, doch es ist fraglich, ob diese Zahl als konkrete Angabe oder vielmehr als symbolische Anspielung auf die zwölf Jünger und Christus zu verstehen ist. Ohnehin waren es bald wesentlich mehr Bewohner. Diese verteilten sich zumeist auf einige wenige Großfamilien. Aus der Familie Seebohm war Johann Georg Ludwig nicht der einzige, der sich in Friedensthal niederließ. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft siedelten der Bruder Georg Friedrich Seebohm (7. Januar 1753 – 29 Dezember 1813), der mit Wilhelmine Hundertmarks (gest. 4. Dezember 1801) in erster und mit Luise Henriette Schmidt (6. September 1797 in Rinteln - 26. Oktober 1873 in Friedensthal) in zweiter Ehe verheiratet war, und der Bruder Johann Diedrich Seebohm (24. August 1763 -14. Dezember 1832), der seit dem 15. November 1797 mit Sophie Christiane Cordes (1768 - 13. Juni 1804), und seit dem 21. April 1805 mit Johanna Dorothea, geborene Schmidt (21. Juli 1788 - 23. Mai 1844), in zweiter Ehe verheiratet war. All diese Familienangehörigen waren Kaufleute und handelten mit Gebrauchswaren über Bremen bis nach Übersee. Für Ludwig Seebohm war der Handel jedoch nur eine unter vielen Einnahmequellen und Betätigungen, darunter selbst die Landwirtschaft, der er sich um 1805 widmete. Mehrmals trat er auch als Übersetzer englischer Werke hervor. 1795 erhielt er vom Londoner „Meeting for Suffering“ 2,2 Pfund für die Übersetzung der Schrift „Serious Call“ von Benjamine Holme (1683-1749). 1798 wurden Teile des Werkes „Unterricht für Anfänger in dem Wege der Wahrheit“ bei den Versammlungen verlesen und ausgiebig diskutiert, um die beste Übersetzung zu finden. Der geplante Druck des Werkes kam durch verschiedne Verzögerungen erst 1822 zustande. 1802 erhielt er für Übersetzungsarbeiten 47 Pfund vom Meeting for Sufferings überwiesen. Vermutlich war dies für seiner Übersetzung Penns „Früchte der Einsamkeit“. Dieses Werk lag ihm besonders am Herzen, noch 1830, also fast 30 Jahre später, schenkte er dem Philosoph Karl Christian Friedrich Krause (1781-1832) eine Ausgabe. Für die Übersetzung von Tukes „Principles“ erhielt Seebohm 1816 24 Pfund vom Meeting for Sufferings, doch zogen sich die Arbeit hin, da Seebohm für einige Monate in Hamburg beschäftigt war. Er brachte auch Schriften von Robert Barclay (1648-1690) ins Deutsche, verfasste eine englische Grammatik sowie ein „Buchstabier-Lesebuch zum Unterrichten für die Kinder“. Den Druck seiner verschiedenen Schulbücher, 300 Exemplare insgesamt, übernahm er in eigener Verantwortung. Der Verkauf ging jedoch schlecht, so dass Seebohm schließlich beschloss, die überschüssigen Exemplare den deutschen Quäkern zu schenken. Angeblich soll er sich auch damit beschäftigt haben, die Rechtschreibung zu vereinfachen und phonetisch umzugestalten. Nachweislich beabsichtigte er um das Jahr 1791, das Alte Testament neu zu übersetzen. Grundlage der Übersetzung Seebohms sollte unter anderem die englische Übersetzung der Berleburger Bibel sein. Wahrscheinlich ist er von dem Pastor Johann Friedrich Delkeskamp (1731-1805), mit dem er sich darüber beriet, abgehalten worden, da dieser zu einer Bibelübersetzung ohne Griechisch- und Hebräischkenntnisse abriet. So kam es nicht zum bemerkenswerten Vorhaben einer deutschen Quäkerbibelübersetzung.
Als Gründer einer eigenen Schule und zeitweise dessen einziger Lehrer gab Seebohm 1796 bereits fünfundzwanzig Kindern einen soliden Elementarunterricht. In seinem Haus, in dem auch der Lehrer Theodor Marschhausen von 1802 bis 1804 einquartiert war, richtete er dazu eigens einen Schulraum ein, wo bis zum Bau des neuen geräumigen Schulraumes im Hause seines Bruders Friedrich Seebohm der Unterricht stattfand. Seine pädagogischen Fähigkeiten waren geschätzt. Sogar aus England wurden Kinder nach Friedensthal gebracht, wo sie für meist ein Jahr lang unterrichtet wurden. Die Quäker aus England unterstützten das pädagogische Unternehmen ab 1797 durch die Bezahlung einer Lehrerstelle auf zunächst vier Jahre, die dann einmalig um weitere vier Jahre verlängert wurde. Ab 1805 gab die Jahresversammlung zu London diese Angelegenheit an das Meeting for Suffering weiter, das fortan für die Bezahlung aufkam. Dennoch blieb die finanzielle Lage Seebohms prekär. Zeitweise setzte er Hoffnungen in den Auf- und Ausbau einer Buchdruckerei und eines Buchhandels. Gemeinsam mit Jakob Meyer (1805 nach Baltimore ausgewandert), der die Buchdruckerei in der Siedlung betrieb, richtete er eine mit diesem eng kooperierende Papierfabrik ein. Alle in Friedensthal entstandenen Drucke stammen aus diesem Betrieb, zum grossen Teil waren es die Übersetzungswerke Seebohms. Die Schriften wurden zu Werbezwecken unter Pietisten verteilt - so erhielt David Francks bis 1795 einhundert Drucke von Seebohm nach Exten zugeschickt, um sie dort weiter zu verteilen. Der Buchhandel konnte besonders von den internationalen Kontakten profitieren, denn mit den pädagogischen und moralischen Schriften hätte sich im Pyrmonter Umkreis allein kaum etwas verdienen lassen. Friedensthaler Druckerzeugnisse fanden den Weg über den Atlantik in hauptsächlich amerikanische Haushalte, so nach Germantown, Philadelphia und Baltimore. Dies geschah u.a. durch die Gebrüder Pöpplein in Amsterdam.
Einige der Bücher wurden auch in der Helwingschen Hofbuchhandlung zu Hannover und Pyrmont vertrieben. Aus Gewissensgründen und aus Abneigung gegen Mode und Luxus wurde der Bucheinband nicht mit den im Biedermeier beliebten Blumenmotiven bedruckt, sondern lediglich farbig marmoriert. Dies war dem Absatz wenig förderlich. Aus finanziellen Erwägungen wurde die Produktion schließlich bis 1818 eingestellt, der Restbestand der Bücher wurde zu Missionszwecken unentgeltlich verteilt.
Welches Gemeinschaftsverständnis Ludwig Seebohm auf seine Siedlung Friedensthal applizierte, ist aus dem Buch „Bemerkungen über verschiedene Gegenstände des Christentums“ zu entnehmen, das er bereits 1794 verfasst hatte. Die darin enthaltene Behandlung des Reich-Gottes-Gedanken eröffnet mit einer harschen Kritik an den zeitgenössischen Theologen, die diesen Gedanken aus Seebohms Sicht vorschnell verwarfen, wogegen doch selbst bei den verschiedenen Konfessionen in den Kirchen gebetet werden würde „Dein Reich komme“. Im Gegensatz zu der Interpretation dieses Reiches als entweder vage Jenseitshoffnung oder einer buchstäblich zu nehmenden Prophezeiung nach Apokalypse Kapitel XXI war es Seebohm besonders wichtig, dass dieses Reich aus der „Kraft“ und der praktischen „Ausübung“ von Gerechtigkeit, Frieden und Freude bestehen sollte. Damit lehnte er sich an eine Schrift des Quäkers Benjamin Holme an, der 1714 und 1723 Holland und Norddeutschland bereist hatte. Während seines zweiten Aufenthaltes 1723 verfasste dieser den „Ernstlichen Ruf“, der zunächst auf Holländisch publiziert wurde. Holme fasste darin den quäkerischen Gemeindebegriff der Zeit treffend zusammen: „Es ist recht unverantwortlich, daß man die Vollkommenheit leugnet, denn wir lesen, daß Christus gekommen sey, daß er Gott darstelle eine Gemeine, die herrlich sey, die nicht habe einen Flecken, oder Runzel oder dessen etwas, sondern, daß sie heilig sey und unsträflich“. Eine solche Gemeinde sollte in Friedensthal entstehen. Ab 1794 ist dieser programmatische Name Friedensthal für die entstehende Siedlung verbürgt (Brief des Matthias Claudius (1740-1815) vom 9. Februar 1794). Angeblich soll unter den Quäkern Ludwig Seebohm den Namen für die Siedlung eingeführt haben, die zuvor schlicht „Platz an der Messerfabrik“ genannt wurde.
Bemerkenswert sind die internationalen Kontakte, die Seebohm unterhielt. Durch sein Einheiraten in den Adel - der Vater seiner Ehefrau war der preußische Amtsrat Friedrich von Borries in Minden - zählten hochrangige Besucher wie Katharina Pawlowna (1788-1819, Schwester des russischen Zaren) oder die Königin Luise (1776-1810) zu seinen Gästen in Friedensthal. Über Korrespondenz verkehrte er ausgiebig mit dem weltweiten Quäkertum. Am bedeutendsten war vielleicht sein Zusammentreffen mit John Pemberton (geb. 1727), ein einflussreicher und angesehener Quäker aus Philadelphia, der sich von 1794 bis zu seinem Tode am 30. Januar 1795 in Friedensthal aufhielt. Im darauffolgenden Jahr war Seebohm als Reisebegleiter von William Savery (1750-1804) nach Hildesheim gelangt. Unter anderem wurde er zu einer Audienz bei der Herzogin Auguste von Braunschweig (1734-1813), der Schwester des Königs Georg III. (1770-1840) von Großbritannien, zugelassen. Anschließend reisten sie nach Magdeburg, Berlin und Freienwalde, wo sich beide vom 10. bis 20. Oktober aufhielten. Dort führten sie mit dem preußischen Kriegsrat Carl Albinus, dem Major Marconnay und dem Gründer Deutschlands erster Missionsschule, Johannes Jännicke (1748-1827), längere Unterredungen. Am 29. Oktober war Seebohm bereits wieder in Pyrmont. Er korrespondierte mit der Regierung in Berlin und verhandelte über das Recht auf freie Religionsausübung der Quäker im preußischen Minden, über das Recht der Kriegsdienstverweigerung und über das Problem der Anerkennung von Quäkerehen. Im August 1799 übergab Seebohm gemeinsam mit den Quäkern Friedrich Schmidt (30. Januar 1755 - 1827), Johann Rousseau (8. März 1748 - 21. Januar 1814) und Johann Rasche (1756-1820) dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) bei Truppenübungen in Petershagen eine Bittschrift, die auf Beendigung der Verfolgungen der zweiten kleinen Quäkergemeinde, die sich in Minden gebildet hatte, drängte. Dort war Seebohm kurz zuvor für wenige Tage zusammen mit amerikanischen Quäkern wegen Abhaltens öffentlicher Versammlungen inhaftiert worden. Der König reichte das Gesuch zur Bearbeitung an das Geistliche Departement weiter, der Staatsrat, zwei Provinzialkollegien, die Regierungskammer und der Magistrat lieferten Berichte zu einer möglichen Duldung der Quäker. Dies führte zu dem beschränkten Duldungserlass für sechs Quäkerfamilien in Minden vom 23. Februar 1800, allerdings mit der Auflage, keine weiteren Mitglieder aufzunehmen. 1824 sollte Seebohm, in Begleitung von Thomas Shillitoe (1754-1836) und Thomas Christy (1776-1846) in Berlin ein zweites Mal auf den König und den Kronprinzen treffen, wobei die beiden Quäker für Gewissensfreiheit eintraten und den König an die Zusagen aus dem Jahre 1798 erinnerten. Auf dieser Reise setzten sich die Quäker auch für die Gefangenen ein und besuchten, gemeinsam mit dem Justizrat Fockel die Berliner Stadtvogtei. Dort wirkten sie u.a. auf den Brandstifter Döln ein. Eine geplante Weiterreise Seebohms nach St. Petersburg wurde aus nicht bekannten Gründen abgebrochen.
1798 war Seebohm von den amerikanischen Quäkerinnen Mary Swett (ca. 1739-1821), Sarah Harrison (1746-1812) und Charity Cook (1745-1822) unter Handauflegung und den Worten „Ich salbe dich mit dem Freuden-Öl, mehr als deine Genossen“ zum „recorded Minister“ (Diener des Evangeliums) ernannt worden. Diese „Liebestaufe“ oder Salbung, die nach 1. Johannes II, 27 als Verschmelzung mit dem Heiligen Geist gedeutet wurde, stärkte seine Führungsposition und Autorität erheblich. Vor allem als Prediger trat er hervor. In den ersten zehn Jahren der Gemeinde trat Seebohm auch als Verfasser langatmiger Mahn- und Trostbriefe hervor, die an Einzelpersonen wie an die ganze Gemeinde gerichtet sein konnten. Themen waren vor allem Warnungen vor dem „falschen Licht“, vor dem Alkohol oder vor Hochmut – alles Themen, die Seebohm, wie er betont, aus eigener Erfahrung allzu bekannt waren.
1798 wurde er berufen, die Ausländer Harrison, Cook und Swett als Dolmetscher auf eine Frankreichreise zu begleiten. Auch bezeugte er im gleichen Jahr sein Quäkertum mit einer Inhaftierung, da er sich vor dem Magistrat zu Minden weigerte, seinen Hut abzulegen. Ein zweites Mal wurde er wenige Monate darauf, im Oktober 1798, in Friedberg von französischen Soldaten inhaftiert, die ihn irrtümlich für einen Spion hielten. Seebohms Einfluss bei ausländischen Quäkern ermöglichte es ihm, dass diese sich sogar zu einer Tilgung seiner Schulden bereit erklärten. Im Mai 1799 sammelten Londoner Quäker Gelder mit dem Ziel, Seebohm endlich wieder schuldenfrei zu machen. Schulden waren nach den Grundsätzen der Quäker nicht mit einem ehrbaren Leben vereinbar, und im Falle Seebohms kam es ihm zustatten, dass die Schulden vor seinem Übertritt zum Quäkertum gemacht worden waren. Es wurde festgelegt, dass ein etwaiger Überschuss für den Bau eines Schulraumes und eines Versammlungshauses Verwendung finden sollte. Der Bau des heute noch stehenden Pyrmonter Versammlungshauses ist also den Schulden Seebohms mit zu verdanken. In der erhaltenen Liste der Spender finden sich Namen der bedeutendsten Quäker um 1800: George Dillwyn, Luke Howard (1772-1864) oder William Tuke (1732-1822). Ende 1799 bis 1800 kam es dann zu dem Bau des Hauses. Als „Bauaufseher“ (building overseer) wurden David Francks und Ludwig Seebohm ernannt, Heinrich Meyer zum Rechnungsführer. Ein Architekt oder Baumeister aus England stand den deutschen Quäkern nicht vor, so dass die deutschen Quäker für die Gestaltung alleine verantwortlich waren. Der Grundriss und die Einrichtung dieses Baues gehen im Wesentlichen auf Seebohm zurück.
Nach 1800 ging sein Engagement für die Gemeinschaft langsam zurück, was mit den schwierigen Zeiten der Napoleonischen Kriege zusammenhing. Ausländischen Quäkern gelang es kaum mehr, die Siedlung zu unterstützen oder sie gar zu besuchen. Die Korrespondenz von Friedensthal nach England (London) verlagerte sich zeitweise schwerpunktmäßig in die Vereinigten Staaten (Philadelphia). Erst gegen Kriegsende setzten die regelmäßigen Besuche wieder ein: 1814 hielt sich Stephen Grellet (1773-1855) länger in Friedensthal auf, weitere Besucher Seebohms waren 1816 der Meteorologe Luke Howard und Thomas Christy (gest. 1846), sowie in den Jahren 1822 und 1824 die Missionare Thomas Shillitoe und John Yeardley (1786-1858), und die Gruppe um Ann Alexander (1767-1849), Hanna Middleton (1786-1835), Maria Middleton (1793-1844) und den Chemiker Cornelius Hanburg (1796-1869), denen Seebohm zum Willkommen bis nach Amsterdam entgegengereist war, und 1831 die Philanthropen Thomas (1768-1852) sowie Elizabeth Robson (1771-1843). Seine Gastfreundschaft, seine Sprachkenntnisse und sein Interesse am internationalen Geschehen machten Ludwig Seebohm zu einer willkommenen Station vieler Reisender. Es war Seebohm durchaus bewusst, dass das Unternehmen einer Quäkersiedlung auf deutschem Boden ohne Unterstützung von außen nicht lange lebensfähig bleiben konnte, und dass die Anbindung an ausländische Versammlungen ein zentraler Punkt des Überlebens war.
Ab 1806 musste sich Seebohm beruflich einer neuen Tätigkeit zuwenden, da die Kriegsfolgen den Handel schwer belasteten. 1805 trat der Fürst Georg (1747-1813) die Herrschaft von Pyrmont an. Unter diesem war Seebohm von 1807 bis etwa 1809 als fürstlicher Brunnendirektor und von 1807 bis 1811 als Baudirektor tätig. Dabei hatte er die Aufsicht über das Pyrmonter Heilwasser, insbesondere für den Oberbrunnen. Gemeinsam mit dem ältesten Sohn seines Bruders Friedrich stieg er, wenn auch erfolglos, in den Handel mit Pyrmonter „Gesundwasser“ ein. Für diese Tätigkeiten soll er jährlich eintausend Taler Kurant erhalten haben. Zu dieser Stelle verhalfen ihm die Kontakte, die er als Vertreter der Siedlung Friedensthal mit den fürstlichen Amtsdienern auf- und ausbauen konnte. Dennoch verbesserte sich seine finanzielle Lage nicht, im Gegenteil. Im Winter 1806/07 wurde das Friedensthaler Haus der Familie Seebohm von marodierenden französischen Truppen geplündert, während sich Julia Seebohm mit acht ihrer Kinder auf dem Dachboden versteckt hielt und den Überfall unbeschadet überstand. An Vermögenswerten und Gebrauchsgegenständen war jedoch ein hoher Verlust zu verzeichnen. Dank seiner französischen Sprachkenntnisse verschaffte sich Seebohm schnell Beziehungen zu napoleonischen Offizieren, die nach der Plünderung in seinem Haus verkehrten. Im Zuge der von Napoleon am 21. November 1806 in Berlin verkündeten Kontinentalsperre zusätzlich in finanzielle Bedrängnis geraten, reiste Seebohm 1807 nach Hamburg, wo sich der Handlungsbediente Heinrich Christoph Seebohm aufhielt, ein näherer Verwandter. Dessen Tätigkeit in der Christentumsgesellschaft brachte ihn in Kontakt zu der Familie van der Smissen, die mehrmals für die Quäker Transaktionen nach England vornahmen. In Bremen konnte sich Ludwig Seebohm von dem Hamburger Kaufmann Johann Christoph Saphir und dem Bremer Senator Johann Vollmer (1753-1818) je 1.500 Louis d’or (7.500 Reichstaler) leihen. Am 19. August 1807 unterschrieben mehrere Quäker und Quäkeranwärter einen Schuldschein von Ludwig Seebohm an den Kaufmann Saphir. Es gelang Seebohm jedoch nicht, diese Summe pünktlich zu begleichen, obwohl ihn die Gläubiger außerordentlich bedrängten. Mit Saphir geriet er darüber in Streitigkeiten, da er auch nach drei Jahren die Raten nicht zurückzahlen konnte. Nicht einmal die Zinsen konnten von Seebohm aufgebracht werden. Im August 1813 musste Seebohm eine Gehaltskürzung von 22 Reichstaler Kurantmünzen hinnehmen, um Schulden an den Gastwirt Franz Reesen in Aerzen begleichen zu können, welcher ebenfalls beim Fürsten von Pyrmont wegen Gehaltsforderungen gegen Seebohm vorging. Auch anderen Personen gegenüber war Seebohm Schuldner. Um seine Einnahmen zu steigern, vermietete Seebohm schließlich sein Friedensthaler Haus und zog mit seinen Kindern als Witwer für einige Monate nach Pyrmont, möglicherweise in das Haus am Brunnenplatz Nr. 1. Schon 1814 war die Familie jedoch wieder im Friedensthaler Haus ansässig.
Seebohm entwickelte nun Pläne, mit seinem nach England emigrierten Sohn in den Export von Besteck und in den Wollhandel einzusteigen. Dann wieder empfiehlt er, eine Brauerei zu errichten, denn „good beer brings people in from drinking drams (Branntwein), and is healthy and nourishing“. Im Jahre 1819 beschäftigte er sich mit dem Vorhaben, Pyrmont zu einem internationalen Messeplatz neben Leipzig, Braunschweig und Hannover zu etablieren. Neben einer Warenmesse sollte gleichzeitig eine Pferde- und Viehmesse im Frühjahr und im Herbst stattfinden. Dazu sollten in Pyrmont neue Gewölbe zur Warenlagerung gebaut werden. Sein umfangreiches Gutachten, das erhalten ist, wurde jedoch vom Fürsten nicht umgesetzt.
Dem kurzfristigen Wegzug aus Friedensthal war eine langwährende Entfremdung mit der Quäkergemeinschaft vorausgegangen. Ab 1807 nahm Ludwig Seebohm nicht mehr an den Geschäftsversammlungen und den Andachten der Quäker teil und 1808 wurde von den deutschen Quäkern nach London die Nachricht gegeben, Korrespondenz ausschließlich an Ludwig Heydorn, Diedrich Seebohm oder Heinrich Meyer zu richten, jedoch nicht länger an Ludwig Seebohm. Die deutschen Quäker hatten seiner neuen Tätigkeit gegenüber Vorbehalte, da sie ihn aus Friedensthal hinausführte und ihn von der einfachen Quäkergemeinschaft zu entfremden drohte und sich dem Lebenswandel der fürstlichen Räte anzupassen suchte. Die Tätigkeit beim Fürsten wurde als ein gefährliches Einlassen mit der Obrigkeit angesehen. Die Gunst des Fürsten habe sich Seebohm erschlichen, in dem er sich als zuverlässiger Quäker für dessen Handelsgeschäfte anbot. Dies war der blanke Hohn: am 19. September 1807 hatte Seebohm einen Wechsel über 48 Pfund gezogen. Seebohm hatte sich nicht mit dem Schulausschuss verständigt, sondern eigenmächtig gehandelt, und die deutschen Quäker beschwerten sich nun zu Recht in London, dass der Wechsel (entgegen der Handelssitte) akzeptiert worden war, obwohl er einzig die Unterschrift Seebohms trug.
Zwar ist Seebohm 1810 noch formal Mitglied der Gesellschaft, doch die Andachtsversammlungen besucht er für einige Zeit nicht mehr. Die Quäker erhoben gegen ihn inzwischen den Verdacht, dass er Gelder aus London, die für die Schule und den Unterricht bestimmt gewesen waren, unterschlagen habe. Strittig waren einhundert Pfund, die Ludwig Seebohm 1807 erhalten hatte und deren ordnungsgemäße Verwendung Friedrich Seebohm in einem Schreiben nach London 1809 beteuerte. Zur gleichen Zeit gaben die Quäker nach Amerika eine bezeichnende Charakterisierung des Verhaltens des Seebohm. Es wird berichtet, „daß Ludwig Seebohm den Druck der Armen statt zu erleichtern vermehret hat, indem er das Zutrauen der Freunde mißbrauchte, und was er an dieselben auszuzahlen hatte immer verzögerte, und oft vorgab: er zahle dies oder jenes aus seiner eigenen Kasse, denen er vorher zum Schein ihr Gemüht zu erleichtern wieder versprochen hatte; und allso nicht allein ihr Gemüth beschwerte, sondern auch ihren Druck vermehrte. (...) Statt sich aber zu demühtigen wirft er die Schuld auf die Freunde zurück, und sein schuldhaftes Betragen zu verstecken macht er noch den Freunden Vorwürfe (...) und seine Verstellung von längeren Jahren wird immer klarer. Unter dem Namen eines Freundes sucht er sich bei unserem Fürst - der die Freunde schätzt - in Achtung zu erhalten“. Diese Vorwürfe gingen in der Hauptsache von dem Quäker Heinrich Meyer aus, der behauptete, die Brüder Ludwig und Friedrich Seebohm hätten mit ihren Finanzgeschäften die Quäkergemeinde betrogen.
Die Mindener Quäker fassten ihren Protest am 31. Januar 1810 in einer Vier-Punkte-Resolution zusammen, die Forderungen enthielt, die teilweise 1814 umgesetzt wurden
1. Für die aus dem Ausland eintreffenden Hilfsgelder soll eine Kasse eingerichtet werden, die die Summen verzinst.
2. Die Pyrmonter Versammlung solle endlich ein öffentliches Zeugnis gegen Ludwig Seebohm abgeben.
3. Keine Gemeinde solle allein für eine Sache, die die Quäker in ganz Deutschland angehe, entscheiden oder diese vertreten.
4. Alle Urkunden müssen zweifach geführt werden.
Kurz darauf muss Seebohm entweder die Gesellschaft von sich aus verlassen haben oder er wurde von ihr ausgeschlossen. Dennoch akzeptiert er den Ausschluss nicht, sondern bestand auf seiner Teilnahme am Sozialleben der Quäker. In den Andachten, die er seit 1811 wieder besuchte, riefen seine Predigten nur Beklommenheit hervor. Ein Ausschluss von Andachten war kaum möglich, anders als von den Geschäftsversammlungen, zu deren Teilnahme Seebohm kein Recht mehr hatte. Dennoch versuchte er drei Mal, sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen. Ermahnungen, Zurechtweisungen und Beschwerdebriefe nach London erwiesen sich als fruchtlos.
Am 20. August 1815 heiratete er Louise Henriette Eisel aus Rinteln, Tochter des Rentereiskribenten und Universitätsaktuarius Conrad Ludwig Eisel (22. Mai 1762 - 16. Mai 1818) und der Catharine Wilhelmine Homeier (geb. 2. Oktober 1765). Obwohl sie reformierten Glaubens war, und ihr Mann ein ehemaliger Quäker, konnte die Feier in der lutherischen Oesdorfer Kirche stattfinden. Gemeinsam mit seiner neuen Ehefrau wollte Seebohm nach England auswandern, wovon jedoch sein Sohn Benjamin und die Familie Hustler eindringlich abrieten. Henriette Seebohm wurde erst 1837, also nach dem Tode ihres Mannes, als Mitglied von der Quäkergemeinde aufgenommen. Allerdings hatte sie schon gegen Ende des Jahres 1834 einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt, der sorgfältig von Heinrich Rabbermann, Heinrich Telgmann, Hanna Persch und Charlotte Reinecke (1784 - 25. August 1859) geprüft wurde. Als Quäker hätte Ludwig Seebohm ausschließlich eine Glaubensgenossin heiraten dürfen. Noch wenige Jahre zuvor war gerade er in Ausschüssen tätig gewesen, die Mitglieder wegen des Eingehens von Ehen mit „Andersgläubigen“, zumeist Lutheranern, aus der Gemeinschaft verstoßen hatten. Ab 1815 traten einige der Söhne und Töchter Seebohms aus dem Quäkertum aus und in die lutherische Kirche ein, indem sie sich taufen ließen. So wurde am 20. August 1815 Johanne (Hanna) auf den Namen Caroline Juliane Henriette getauft, ihre Taufpaten waren Carl Ludwig Althans aus Bückeburg und eben jene Louise Henriette Eisel, die wenige Augenblicke später heiraten sollte. Am 13. September 1815 ließ sich Johann Seebohm taufen, er erhielt den neuen Namen Johann Carl. Seine Patin war die gerade verheiratete zweite Frau von Ludwig Seebohm. Die Töchter Juliane Eleonore Caroline und Sophie Antoinette Adolphine wurden beide am 19. Oktober 1815 getauft, Taufzeuge war in beiden Fällen ein Kaufmann mit Namen Müller. Johanne heiratete anschließend am 10. November 1815 ihren Taufpaten, einen Kollegen Seebohms. Georg Samuel Seebohm ließ sich am 13. Dezember 1824 taufen. Mit siebzehn Jahren hatte er freiwillig in den Freiheitskriegen gekämpft, weil er die Königin Luise persönlich kennen gelernt hatte und besonders verehrte. Diese Verehrung glaubte er durch den Waffendienst bestärken zu müssen.
Ludwig Seebohm verlor zu keinem Zeitpunkt den Kontakt mit der Gemeinschaft der Quäker. Nach eigenem Bekunden habe er deren Grundsätze zu jeder Zeit anerkannt, die Gründe seiner zeitweiligen Abkehr müssen in persönlichen Differenzen und in finanziellen Schwierigkeiten gesehen werden. Seinem Bruder Diedrich Seebohm, der den Schriftverkehr mit den ausländischen Quäkern führte und der als Ältester auf Lebenszeit ernannt worden war, ist es zu verdanken, dass Ludwig Seebohm Anfang der zwanziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts wieder zum Quäkertum zurückfand. Ab etwa 1817 besuchte Ludwig Seebohm wieder die Andachten und predigte in diesen. Zwei Jahre zuvor hatte er die Quäkerinnen Elisabeth Coggeshall (1770-1851) und Sarah Hustler bei ihrem Aufenthalt in Deutschland finanziell unterstützt. Die Auslagen (20 Pfund) wurden Seebohm am 5. Juli 1816 von den englischen Quäkern erstattet. Während Seebohm in Pyrmont/Friedensthal auf das Wohlwollen der Quäker zählen konnte, so richtete sich vornehmlich die Kritik der Mindener Quäker gegen ihn. Ihm wurde vorgeworfen, lediglich äußerlich fromm zu erscheinen. Die Gemeinschaft war gespalten, es gab Befürworter und Gegner einer erneuten Aufnahme Seebohms. Am 17. Oktober 1818 berichtete die Zweimonatsversammlung, dass Seebohm einen Antrag zur Wiedereingliederung gestellt habe, der sogleich abgelehnt wurde. Sein Bemühen um Wiederaufnahme in die Gemeinde ist bislang kaum bekannt und soll daher etwas genauer dargestellt werden. Seit 1818 wurde Ludwig Seebohms Lebenswandel von den Gemeindeaufsehern sorgfältig beobachtet und protokolliert. Auch andere ehemalige Quäker, wie etwa der 1799 ausgeschlossene Heinrich Mundhenk, wurden, da sie die Andachten besuchten, von den Aufsehern beobachtet, deren Tätigkeit sich also nicht ausschließlich auf Mitglieder beschränkte. Im Falle des Ludwig Seebohm war dies jedoch nicht immer einfach, da dieser seinen Wohnsitz von 1821 bis mindestens Ende 1822 nach Bielefeld verlegt hatte, welches dreißig Meilen von Pyrmont entfernt lag. In Bielefeld unterrichtete er am dortigen Gymnasium die englische Sprache. Er war verarmt und pflegte auf einmal enge Kontakte mit der evangelischen Kirche. Vermutlich wohnte er bei der Familie Willmann, die schon im 18. Jahrhundert Kontakte zu den englischen Quäkern hatte. Bereits John Pemberton hatte 1794 erwähnt, dass sich dort Personen aufhielten, die dem Quäkertum nahestanden. Später wohnte dort Charlotte von Laer, die mit dem Quäkertum eng verbunden war und mit Seebohm bekannt war. Auch der Leinenfabrikant Karl Willmann und seine Frau hatten Umgang mit Quäkern und waren wegen ihrer Kenntnis mystischer Schriften geschätzt. Eine Quäkergemeinde hat es in Bielefeld jedoch zu keiner Zeit gegeben. Am 7. September 1823 berichtete Heinrich Telgmann der Zweimonatsversammlung, dass Seebohm wieder einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt habe. Diese Versammlung fand nun in Pyrmont statt, wo Seebohm, auch Dank seiner Verwandtschaft, mit mehr Unterstützung rechnen konnte. Es wurde ein Prüfungsausschuss eingerichtet, der die Lebensführung Seebohms und die Ernsthaftigkeit seiner Absicht einzuschätzen hatte. Diesem gehörten Ludwig Reinecke (1770-1830), Friedrich Persch (1766 - 14. August 1838), Conrad Galle (1752 - 11. Juni 1826) und Heinrich Telgmann an. Der Ausschuss befürwortete eine Aufnahme, ebenso die Zweimonatsversammlung, doch aus der Versammlung zu Minden meldeten sich Widerstände, so dass keine Einigkeit über Seebohms Aufnahme erzielt werden konnte. Dennoch nahm Seebohm in den folgenden Jahren intensiv am Leben der Quäkergemeinde teil. So gab er ab 1824 den Kindern aus Quäkerfamilien wieder Schulunterricht. Im Juni 1826 erklärten sich die Quäker bereit, die zweite Auflage seines Buchstabierbuches in einer Auflage von zweihundert Exemplaren neu drucken zu lassen. Durch ein Missverständnis mit dem Verleger (vermutlich Seebohm selbst) und der Zweimonatsversammlung wurde das Werk vorschnell gedruckt. Die Kosten von fünfzehn Talern brachten die Quäker durch eine Sonderspendenaktion auf. 1827 begleitete Seebohm im Herbst und Winter die Quäker John Yeardley und seine Frau Martha Yeardley (1781-1851) aus Yorkshire, die eine Predigtreise in Ostfriesland und Holland durchführten. Darüber berichtete er den Quäkern in Minden und Friedensthal, was sicherlich eine positive Wirkung hinterließ. Diedrich Seebohm meldete am 30. Dezember 1826 auf der Vorbereitungsversammlung zu Minden, dass erneut ein Ausschuss zur Aufnahmeprüfung Ludwig Seebohms eingerichtet worden sei, der durch sein, Diedrich Seebohms Engagement, die Arbeit wieder aufgenommen habe. Dennoch sei die Aufnahme damals nicht Zustande gekommen. Währenddessen predigte aber Ludwig Seebohm unentwegt in den Andachten. Deshalb machte Diedrich Seebohm den Vorschlag, ob es nicht jetzt endlich möglich sei, ihn als Mitglied aufzunehmen. Besonders die Quäker aus England, die hinter dem Vorstoß von Diedrich Seebohm standen, hätten sich über den Dienst und das Verhalten von Ludwig Seebohm hocherfreut gezeigt. Zuletzt haben sich John und Martha Yeardley für seine Aufnahme ausgesprochen. Diese Fürsprache aus England war nicht so einfach beiseitezuschieben. Nach einer ausgiebigen Erörterung wurde auf der Zweimonatsversammlung zu Pyrmont am 15. Januar 1828 beschlossen, das Aufnahmeverfahren, das unterbrochen worden war, wieder aufzunehmen. Alle anwesenden Quäker erklärten ihr Einverständnis mit einer künftigen Aufnahme Seebohms. Eine sofortige Aufnahme war jedoch nicht möglich, da wiederum die Quäker aus Minden Einspruch erhoben. Erst wenn der Aufnahmeantrag auch allen Freunden in Minden vorgestellt und von diesen akzeptiert worden sei, könne die Aufnahme vollzogen werden. In der folgenden Zweimonatsversammlung, die in Minden am 2. März 1828 stattfand, wurden jedoch wieder von einer oder mehreren Anwesenden Bedenken geäußert. Der Vorstoß der Pyrmonter Gruppe, in einer der Zweimonatsversammlungen, die in Pyrmont stattfand, den Aufnahmeantrag unter Umgehung der Mindener Freunde durchzubringen, war also gescheitert. Auf den nächsten zwei Zweimonatsversammlungen wurde das Verfahren mit Ludwig Seebohm „hinausgesetzt“, dass heißt, es geschah nichts, permanent wurde diese Angelegenheit vertagt. Am 2. November 1828 berichtet der Prüfungsausschuss des Ludwig Seebohm in der Zweimonatsversammlung in Minden, dass er mit eben diesem erneut gesprochen habe und von seiner völligen Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit überzeugt sei. Einmal mehr empfahl der Ausschuss Seebohm zur Aufnahme. Nun hatten sich die Söhne Seebohms bereit erklärt, durch Bepflanzung des Hessenthals mit Tannenbäumen die Summe aufzubringen, die zur Tilgung von Ludwig Seebohms Schulden notwendig war. Sodann könne weder ihm noch der Quäkergemeinde der Vorwurf des Verschuldetseins gemacht werden, worauf die auf rechtschaffenen Handel Wert legenden Quäker sorgsam bedacht waren. Zusätzlich verpflichtete sich Ludwig Seebohm, sich „vor aller eigenen Wirksamkeit zu hüten, so wie er auch bereit ist, sich gerne der Wahrnehmung und dem Rath seiner Freunde zu unterziehen“. Darüber hinaus kündigte er in einem Brief an, Änderungen an seinem umstrittenen Buchstabierbuch vornehmen zu wollen, da einige Verse und Denksprüche nicht immer dem Geiste des Quäkertums entsprachen. Mit dieser finanziellen Klärung, der Verpflichtung unter die Disziplin der Gesellschaft und dem Unterwerfen unter die Zensur wollte Seebohm sich seine erneute Mitgliedschaft erwirken, doch vergebens. Die Versammlung lehnte sein Begehren ab und schlug vor, weitere Prüfungen vorzunehmen. Besonders wünschte man, dass bezüglich der Tilgung der Schulden verpflichtende Dokumente, auch der Kreditgeber, einzureichen wären. In der Zweimonatsversammlung zu Pyrmont am 3. Januar 1830 wurde beschlossen, dass Schulbuch „Lehren und Lebensregeln für die Kinder der Freunde“ neu auflegen zu lassen. Ohne Entlohnung erklärte sich der Verfasser des Buches, Ludwig Seebohm, bereit, Korrekturen am etwa dreißig Jahre alten Buch vorzunehmen. Bei einigen Freunden in Minden fand sich gegen die Aufnahme von Ludwig Seebohm noch immer ein hartnäckiger Vorbehalt. Die Mindener Deputierten Heinrich Rabbermann und Johann Rasche schlugen in der Zweimonatsversammlung in Pyrmont am 1. Mai 1831 vor, dass sich auf der nächsten gemeinsamen Versammlung ein Ausschuss konstituieren sollte, der Ludwig Seebohm noch ein weiteres Mal besuchen sollte. Wegen Uneinigkeiten ob des Sinnes eines solchen Besuches kam ein solcher neuer Prüfungsausschuss nicht zustande. Dann fand jedoch am 21. September 1831 in Minden eine besondere Konferenz statt, in der die Quäker von Minden nach ernster Beratung feststellten, dass in Betreff der Wiederaufnahme von Ludwig Seebohm nun Einigkeit herrsche. In dieser Versammlung waren auch Mitglieder aus Eidinghausen und Hille anwesend, sowie die Engländer Elisabeth Robson, ihr Ehemann Thomas Robson und Christine Mayolier, was sicherlich der Sache Seebohms förderlich war.
Bereits in der Anwesenheitsliste der Zweimonatsversammlung in Pyrmont vom 1. Februar 1832 wurde Ludwig Seebohm wieder unter den Anwesenden aufgeführt, gleich an zweiter Stelle. Er arbeitete sofort wieder in den Geschäften der Gesellschaft mit. Bezüglich abgewichener Mitglieder wurde in der Zweimonatsversammlung am 6. Juni 1832 ein Ausschuss ernannt, der die Vollmacht besaß, entweder Mitglieder anzuschreiben oder sofort ein Ausschlusszeugnis zu erstellen. Ausschussmitglieder sind Ludwig Seebohm, Heinrich Telgmann und Diedrich Seebohm. Vornehmlich gegen abweichende Mitglieder in Pyrmont sollte vorgegangen werden. Somit nahm Seebohm wieder eifrig eine Tätigkeit auf, die er schon früher unter den Quäkern gewissenhaft ausübte: dem Ausschließen anderer Mitglieder. Im Winter 1832/33 befand sich Ludwig Seebohm nicht in Pyrmont. Er hatte der Zweimonatsversammlung in Pyrmont angezeigt, „freundlich gesinnte Leute“ in Herford, Gütersloh und Barmen besuchen zu wollen, und wollte von der Versammlung dazu in Freiheit gesetzt werden. Schon ein Jahr zuvor hatte Seebohm, gemeinsam mit Quäkern aus London, den Schreiber der Quäker in Barmen, Friedrich Wilhelm Tütschulte, für einige Tage besucht. Die Versammlung stimmte dem zu und erteilte ihm ein Beglaubigungsschreiben. Ein Quäker namens Peter Meyer, der etwa ein Jahr zuvor zur Lehre von Barmen nach Pyrmont gekommen war, kündigte an, Seebohm nach dort begleiten zu wollen. Am 15. November 1832 wurde Ludwig Seebohm, gemeinsam mit seinem Schwager Johann Rasche, vom Bürgermeister Wilhelm Wilckhaus (1787-1859) zu Barmen bestellt und examiniert. Er gab zu Protokoll, die dortige Quäkergruppe unterstützen zu wollen und sich auf einer religiösen Besuchsreise zu befinden. Rasche seinerseits nutze den Besuch im entstehenden Industriegebiet, um die Möglichkeiten für den Bau einer Zichorienfabrik zu erkunden, die den Quäkern Arbeit geben sollte. Schon am 5. Januar 1833 reichten Aloys Scharf und Caroline Hegewald aus Barmen der monatlichen Versammlung zu Pyrmont einen Bericht ein, der von der religiösen Besuchsreise des Ludwig Seebohm positiv berichtete. Seebohm hatte sieben Wochen unter den Quäkern in Barmen zugebracht. In der gleichen Versammlung kündigte Seebohm an, nach London zur Jahresversammlung reisen zu wollen. Ihm wurde von der Gemeinde ein positives Zertifikat über seine Lebensführung ausgestellt, das von allen Quäkern unterschrieben wurde. Er begab sich zu der Versammlung nach London, um dort die Interessen der deutschen Quäker aus Friedensthal und Minden zu vertreten. Noch als Greis erhält er vom dortigen Meeting for Sufferings am 5. Juli 1833 50 Pfund, um wieder Quäkerbücher in Deutschland drucken zu können.
In den letzten Lebensjahren hielt Seebohm als Quäker der ersten Generation, als Gründer der Kolonie, als Dolmetscher und Freund zahlreicher ausländischer Quäker eine bedeutende Position inne. Möglicherweise erklärt dies, dass nicht sofort darauf gedrungen wurde, dass auch seine zweite Ehefrau zum Quäkertum übertreten musste. Üblicherweise hatten in einer Ehe nach Grundsätzen der Quäker beide Ehepartner Mitglied der Gemeinde zu sein. Louise Henriette Seebohm hingegen stellte erst am 11. Mai 1834 einen Aufnahmeantrag, dem am 27. August 1837, also nach Seebohms Tod, stattgegeben wurde. Seebohm war zuvor am 22. März 1835 in Friedensthal verstorben und wurde am 25. März 1835 auf dem Friedhof der Quäker in Pyrmont bestattet.
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