Vom 28.-29. September 2012 fand in Marburg/Lahn die diesjährige
Herbsttagung des Freikirchenvereins statt, zu dem Thema Gesangbuch – ein
solches haben ja auch die deutschen Quäker (ich hatte darüber berichtet), und
wer sich mehr dafür interessiert, der kann im kommenden Jahrbuch des Vereins mehr darüber nachlesen. Früher haben Eva Pinthus und Fritz Renken diese
Tagungen bereichert, aber über die Jahre ist die Quäkerpräsenz leider etwas
zusammengeschrumpft.
In Marburg hatte ich nun ein besonders schönes Erlebnis: im
Hotel angekommen, habe ich mir die zwei Bücher etwas näher angesehen, die man
als Leseempfehlung ausgelegt hatte. Eines hatte den Titel „Die Tochter des
Baumwollbarons“, und siehe da, es war eine Quäkergeschichte! Nunja, sicher
keine Moralgeschichte, sondern eine schwülstige Liebesstory: Caroline, eine
wohlhabende und hübsche Südstaatlerin entdeckt in Pennsylvanien ihr Herz für
die Quäker und die Sache der Sklavenbefreiung – alles kein Problem, ... – wenn
da nicht ihr Geliebter Charles wäre, der von Sklavenbefreiung so gar nichts
wissen will.
Neugierig geworden, habe ich bei anderen Tagungsteilnehmern
nachgefragt: jeder hatte ein anderes Buch auf seinem Nachtkästchen, und
„zufällig“ hatte man mir die Quäkergeschichte aufgetischt.
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