20120908

Erinnerung an John Sharp (1812-1853)

1812, vor 200 Jahren, wurde John Sharp geboren, der den deutschen Quäkern eng verbunden war. Ich möchte das Jubiläum zum Anlass nehmen, sein Leben in Erinnerung zu rufen:

John Sharp wurde am 4. Februar 1812 als Sohn des Bäckers Isaac Sharp (um 1782-1837) und Mary (geb. Likeman, gest. 1815) in Brighton geboren. Er besuchte die Islington Road Friends School, die von der Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker) unterhalten wurde. Sharp wurde Hilfslehrer und, ab 1842, Leiter einer Quäkerschule in Croydon. Am 22. August 1837 heiratete er in Carlisle Hannah Irwin (1814-1864), die Tochter des Müllers Richard Irwin. Von ihren neun Kindern erreichten acht das Erwachsenenalter: Mary Hannah (geb. 1838), Rebecca (geb. 1840), Irwin (geb. 1841), Elizabeth (geb. 1843), John (geb. 1844), Isaac (geb. 1847), Sophia (geb. 1849) und Caroline (geb. 1851). Alle Kinder hatten in ihrem späteren Leben etwas mit Schule zu tun, entweder im Lehramt oder in der Schulverwaltung.


Ab 1843 trat John Sharp in Quäkerversammlungen als „Minister“ auf. Dies waren Personen, die regelmäßig während der Andachten predigten und auf einem besonderen Ehrenplatz saßen. 1850 besuchte Sharp die deutschen Quäker in Minden, Pyrmont und Vlotho. Dabei diente ihm David Peitsmeyer (geb. 1822) als Dolmetscher. Über Düsseldorf und Köln erreichte Sharp Frankreich. 1852 unternahm er dort einen Besuch der Quäker in Congénies nahe Nimes. Ansonsten besuchte er regelmäßig die umliegenden Quäkerandachten seines Heimatortes und war der Meinung, daß die häuslichen Pflichten einem andauernden Reisen, wie es viele Quäker praktizierten, vorzuziehen seien. Im Herbst des Jahres 1852 wurde er, wie auch seine Frau, von einer Typhusepidemie ergriffen. John Sharp starb zu Jahresbeginn 1853 und wurde auf dem Quäkerfriedhof zu Croydon bestattet. Nicht zu verwechseln ist der Quäker John Sharp mit dem gleichnamigen anglikanischen Bischof, der von 1645 bis 1714 lebte.

(Erstveröffentlichung BBKL, Bd. 28, 2007, Sp. 1442-1443)

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