20121231

Vom Islam und der Seelenwanderungs-Lehre: George Keith (1638-1716)

Es ist so gut wie unbekannt, dass die Quäker auch eine islamische Wurzel haben. Ich verdanke den Hinweis auf die folgenden Überlegungen Professor G. Lischke, dem ich zu einem besonderen Dank verpflichtet bin, dass er mich auf diese spannenden Zusammenhänge aufmerksam machte: Ibn Tufail (1105-1185) war Leibarzt und Wesir des Almohaden-Kalifs Abu Jakub Jusuf. Seine Schriften sind leider verloren, mit einer Ausnahme: Den zur Falasafa des Islam gehörenden Romans „Hayy ibn Yaqzan“ (erwähnenswert ist, dass er der Lehrer und Förderer des größten islamischen Philosophen, Abu Walid Ibn Rushd war, dessen Aristoteles-Kommentar bis heute als einer der Besten gilt).

Manfred Pollatz und sein Engagement für Juden

Bislang wurden gerade einmal vier deutsche Quäker in Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Es handelt sich um Gertrud Luckner 1966, Elisabeth Abegg 1967 sowie Gerhard und Ilse Schwersensky 1985. Natürlich habe noch weitere Quäker während des Dritten Reiches Juden geholfen, doch das Antragsverfahren in Yad Vashem ist, aus guten Gründen, langwierig und kompliziert. Manfred Pollatz könnte durchaus der nächste sein, dem so eine Ehrung zu Teil wird. 

20121230

Erklärung zur Schuldfrage 1946

Mein Dank geht an Herrn Karl-Heinz Voigt, der mir kurz vor Weihnachten einige Unterlagen zu den Quäkern geschickt hat. Neu und bei den deutschen Quäkern selbst so gut wie nicht bekannt ist, dass schon 1945 eine Erklärung zur Schuldfrage von amerikanischen Quäkern verabschiedet wurde. Angeregt wurde das Dokument wohl durch das Stuttgarter Schuldbekenntnis, das zur gleichen Zeit entstand. Maßgeblich beteiligt auf Seiten der Quäker war Clarence E. Pickett (1884-1965), einer der bedeutenden Theologen in den Reihen der Quäker. Ein Jahr später sollte Pickett in Oslo den Friedensnobelpreis für Quäker-Hilfseinrichtungen in Empfang nehmen.

Die Erklärung zur Schuldfrage wurde im Verordnungs- und Nachrichtenblatt, Januar 1946, auch in deutscher Sprache öffentlich gemacht:







"Quäkerin in Deutschland hingerichtet" - eine Schlagzeile aus dem Jahre 1721

In alten Zeitschriften findet man manchmal die interessantesten Meldungen. In der angesehenen Vossischen Zeitung brachte die Nummer 146 aus dem Jahre 1721 eine für die Quäker-Geschichtsforschung - und nicht nur für diese - spannende Nachricht, die ich hier im Wortlaut wiedergebe:

Halberstadt, den 26. Novemb. Verwichenen Freytag ist alhier das fameuse Frauens-Mensch aus Halle gebürtig, namentlich Maria Lincken, auf dem Marckt durch das Schwerdt gerichtet worden, welche vor einigen Jahren nicht allein als Soldat unter verschiedenen Trouppen im vorigen Brabantischen Kriege Dienste gethan, sondern auch ehemals als ein Deserteur hat sollen aufgehenket werden, aber da sie als eine Weibs-Person erkant, pardoniret worden; diese hat sich alhier als eine Mannes-Person mit einer Weibes-Person öffentlich proclamiren und copuliren, auch nachhero ferner in Helmstedt als eine Quäckerin, angegeben und öffentlicher weise noch einmal tauffen lassen, worüber sie ertappet, und den verdienten Lohn erhalten hat".

Keith Ward: Religion und Gewalt - kritischer Beitrag zum Quäker-Pazifismus

Der Pazifismus der Quäker ist einerseits das einigende Band, das die ansonsten eher unterschiedliche Religionsgemeinschaft nach innen eint, andererseits eine Ansicht oder Haltung, die nachvollziehbarer Weise leicht angegriffen werden kann und nicht jedermann überzeugt (auch nicht jeden Quäker übrigens, da das Quäkertum den Pazifismus nie zum "Dogma" erhoben hat). Was bis heute fehlt, ist eine solide durchdringende Arbeit zum Pazifismusproblem seitens der Quäker - weniger vom ethisch-moralischen, sondern vielmehr vom theologischen Standpunkt aus. Keith Ward hat nun im Dezember 2012 auf der Seite der "Vereinigten Bibelgruppen in Schule, Universität, Beruf" kritische Worte zu den Quäkern gefunden, in dem insgesamt äußerst erhellenden und lehrreichen Artikel "Religion - gefährlich oder nützlich?". Richtig schreibt der Autor: "Naive Vorstellungen helfen nicht weiter". Wer sich näher für dieses wichtige Thema interessiert, kann wohl mehr in dem Buch von Ward erfahren:

Keith Ward: Religion – gefährlich oder nützlich?. ISBN 3783130069, Kreuz-Verlag 2007, 255 Seiten.

Das Lehrhaus: ein Toleranztempel in Berlin

Noch ist der Petriplatz in Berlin eine Einöde. Eines Tages soll hier einmal ein „Lehrhaus“ für Juden, Moslems und Christen gemeinsam errichtet werden. Beteiligt ist die Jüdische Gemeinde, das Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam, das Forum für Interkulturellen Dialog und die Evangelische Gemeinde St. Petri/St. Marien.
Es gibt nun erste Entwürfe für den Bau des Architekturbüros Kuehn Malvezzi, die Entwürfe kann man in der Berliner Parochialkirche ansehen.
So in etwa könnte es einmal aussehen: das Berliner Lehrhaus.

Der Gedanke eines Pantheon für alle Religionen ist keineswegs neu; es gab in der Geschichte immer wieder solche Projekte. Selbst Friedrich II. wollte einen Tempel für alle Religionen errichten, was ihm jedoch sein Bischof persönlich wieder ausredete. 

Klaus von Prümmer: Einst in Newton

Es stand in der FAZ, und zwar in der Ausgabe vom 27.12.2012: In Newton in Neuengland lebte M. Asenath Johnson, die man "Johnny" nannte. Die resolute Quäkerin arbeitete ab 1947 in dem Nachbarschaftsheim, welches Amerikaner in Bockenheim, einem Stadtteil von Frankfurt, eingerichtet hatten. Dort sollten vor allem Nationalsozialisten zu sozialem und demokratischem Verhalten erzogen werden. Im Rahmen von Resozialisierungsstudien müssten diese Heime einmal näher untersucht werden. Asenath Johnson hat dort segensreich gearbeitet und ist auch heute noch manchem in Erinnerung.

Verspätestes Weihnachtsgeschenk: ein Kunstwerk von Eberhard Tacke


Von privater Seite wurde mir ein Kunstwerk von Eberhard Tacke angeboten. Es hat den Titel "Betergemeinschaft", datiert auf 1955, und ist 65 x 42 cm groß, wobei die Rahmengröße 100 x 89 cm beträgt. Wer also Interesse hat und mehr darüber erfahren möchte, kann sich bei mir melden, ich vermittle dann den Kontakt. Ich kenne viele Arbeiten von Tacke und kann ohne weiteres bestätigen, dass diese einer seiner schönsten und ausdruckstarksten Werke ist.


Neuerscheinung: Zivile Konfliktbearbeitung (2012)


Welche Konzepte leiten zivile Konfliktbearbeitung an? Und woran ist sie friedensethisch orientiert? Wie wird das Konfliktverhalten beeinflusst und welche Lehren lassen sich aus der Praxis ziehen? Das folgende Buch:

Zivile Konfliktbearbeitung. Vom Anspruch zur Wirklichkeit, Leverkusen-Opladen 2012, 250 Seiten (ISBN ISBN 978-3-8474-0031-8, Euro 26, 90)

behandelt normative Begründungen ziviler Konfliktbearbeitung und ihre Ableitung aus Konflikttheorien. Damit sorgen die Autoren für eine theoretische Fundierung ziviler Konflikttransformation und benennen Voraussetzungen und Indikatoren für deren Erfolg. Der jetzt erschienene Band verbindet Friedensforschung und Friedenspraxis. Er fragt nach den Wirkungen ziviler Konfliktbearbeitung und trägt so zu deren Weiterentwicklung im Rahmen deutscher Friedens- und Sicherheitspolitik bei.

Ich zitiere aus dem Inhalt:
· Winfried Nachtwei: Zivile Konfliktbearbeitung: Vom Anspruch zur Wirklichkeit
· Andreas Heinemann-Grüder/Isabella Bauer: Konzepte und Handlungsfelder
· Ulrich Schneckener: Reden mit Störenfrieden
· Michael Ashkenazi/Jan Grebe: Traditionelle Konfliktbearbeitung
· Friedel Hütz-Adams: Unternehmen als Verursacher von Konflikten und ihr Beitrag zur Transformation
· Karoline Caesar: Leuchttürme ziviler Konfliktbearbeitung

20121219

Quäker der Woche (25): Pierre Ceresole


Source: wikimedia
Pierre Ceresole wurde am 17. August 1879 als der Zweitjüngste von sechs Brüdern und drei Schwestern in Lausanne geboren. Seine Familie war wohlhabend. Sein Vater Paul Ceresole war einst Colonel der Schweizer Armee, arbeitete dann als Schweizer Bundesrichter und war Mitglied des obersten Gerichtes der Schweiz in Lausanne. Er betätigte sich auch im Bundesrat und war Mitglied der schweizerischen Landesregierung. 1873 war er Bundespräsident. Seine Ehefrau Emma Ceresole verstarb 1888, was besonders für Pierre Ceresole ein herber Verlust war. Der talentierte Sohn erhielt eine sehr gute klassisch-humanistische Ausbildung am Kollegium zu Lausanne. Im Alter von siebzehn Jahren hatte er 1896 ein eigenartiges Erlebnis: Während eines Spaziergangs im Wald von Gantenaz sah er einen „blendenden Lichtblitz“, den er als Wahrheitsvision oder Dienstauftrag der Wahrheit beschrieb.

20121209

Quäkertum auch über den Äther

Es ist zwar noch eine Zeitlang hin, aber dafür kann man sich auch länger darauf freuen: das akustische „Wort zum Tage“ wird am 5. Mai 2013 von den deutschen Quäkern gestaltet (Deutschlandradio Kultur, UKW 89,6, 6.56). Bislang hat Horst Konopatzky aus Berlin sich dieser Herausforderung gestellt, eine Glaubensgemeinschaft, die um das Schweigen versammelt ist, adäquat im Radio zu präsentieren. Im Quäkerbüro Berlin besteht auch die Möglichkeit, ältere Sendungen auf einer CD nachzuhören.

Veranstaltung: „In jedem Menschen das Antlitz Gottes sehen"

Vom 23. - 25. November 2012 fand folgende Veranstaltung statt: „In jedem Menschen das Antlitz Gottes sehen". Das europäische friedenskirchliche Netzwerk Church and Peace, das Deutsche Mennonitische Friedenskomitee und das Mennonitische Friedenszentrum Berlin, der Internationale Versöhnungsbund/Deutscher Zweig und auch die Religiöse Gesellschaft der Freunde (Quäker) hatten dazu eingeladen. Einen Bericht über das Treffen findet man hier.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung kritisieren den Export von Rüstungsgütern nach Israel sowie die militärische Zusammenarbeit. Sie unterstützen hingegen Schritte einer glaubwürdigen Vermittlerrolle und eine stille Diplomatie. Mit dem Stichwort „gewaltfrei einkaufen" kennzeichneten die Teilnehmenden ihre Ablehnung, in den illegalen Siedlungen erzeugte Produkte zu konsumieren, sowie ihre Absicht, Produkte wie Olivenöl aus palästinensischen Betrieben im Westjordanland zu kaufen (Pressetext Church and Peace).

20121125

Geliebt und verachtet: Ludwig Seebohm, Quäker-Pionier, Siedlungsgründer, Patriarch

Es ist an der Zeit, einmal das Leben von Ludwig Seebohm vorzustellen, das mehr als ungewöhnlich war. Als Gründer einer radikalpietistisch geprägten Siedlung ist er neben Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760), dem Gründer von Herrnhut und Herrnhaag, Elias Eller (1690-1750), dem Gründer von Ronsdorf, und Georg Rapp (1757-1847), dem Gründer von Harmony (Pennsylvanien), zu stellen, auch wenn er innerhalb seiner Gemeinschaft eine nicht vergleichbar dominierende Position eingenommen hatte. Die Nachwelt hat Seebohm schnell vergessen. Viele seiner Nachkommen emigrierten nach England oder Amerika, wo sie innerhalb großer Quäkergemeinschaften aufgehoben waren. Die deutsche Quäkergemeinde konnte sich in Friedensthal nicht halten und löste sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf. Die Siedlung verlor durch Umbauten, Neubauten und einen verheerenden Brand ihr ursprüngliches Aussehen und wurde der Stadt Bad Pyrmont eingemeindet. Das Haus der Familie Ludwig Seebohm ist in modernisierter Form erhalten und vermittelt noch heute einen gewissen Eindruck von der ursprünglichen Konzeption der Siedlung.


In Seebohms Leben ist Licht und Schatten gleichermaßen vorzufinden. Er setzte sich unermüdlich für seine Gemeinde beim Fürsten ein, war sich jedoch auch seiner Verdienste sehr bewusst. Sein Talent war die Organisation und Zusammenführung von Menschen und Ideen. Nicht in allem verhielt er sich beständig, manche seiner Unternehmungen endeten so schnell wie sie angefangen hatten. Im persönlichen Umgang achtete er sorgsam auf Grundsätze, deren Interpretation er sich vorbehielt. In Kleinigkeiten konnte er mitunter recht pedantisch sein, wohingegen er sich und andere zu großen und risikoreichen Projekten zu begeistern wusste. Neben der Begeisterungsfähigkeit hatte er auch einen Blick für das Realistische und Machbare.

Höhere Quäker-Mathematik (Teil 1)

Am Fachbereich Informatik der Universität wurde zum Wintersemester 2012/2013 folgende Rechenaufgabe gestellt:

"Bekanntermaßen mögen Amerikaner Football, sofern man annehmen kann, dass sie keine Pazifisten sind. Weiterhin wissen wir, dass Quäker, von denen man annehmen kann, dass sie nicht auch Republikaner sind, pazifistisch eingestellt sind. Da Republikaner als politische Partei nur in Amerika aktiv sind, können wir folgern, dass Republikaner auch Amerikaner sind. Nixon ist ein Republikaner und außerdem ein Quäker.

1. Modellieren Sie obiges Wissen als normales logisches Programm P.

2. Berechnen Sie alle stabilen Modelle von P und begründen Sie, warum es keine weiteren gibt."

Also, wer das locker lösen kann, vielleicht noch mündlich, vor dem muss man den (Quäker)Hut ziehen. Übrigens, nächstes Jahr ist Nixon-Jubiläum, auch die US-amerikanischen Quäker werden sich zu Wort melden.

Pollatz-Forschungs-Fortschritte: Nach Dresden ist vor Dresden

Nach nun einer guten Woche Aktenstaub in verschiedensten Archiven und nach anstrengenden Ortsterminen auf entlegenen Grundstücken bin ich jetzt froh und dankbar, wieder eine Reise nach Dresden unternommen zu haben. Was gibt es an neuen Erkenntnissen und neuen Einsichten zu den Quäker-Reformpädagogen Manfred und Lili Pollatz?

20121118

A. Benezets "Kurzer Bericht" über die Quäker (18. Jh.)

Wer Lust und Zeit hat, kann jetzt folgenden Klassiker in deutscher Sprache online lesen:

Benezet, Antony: Kurzer Bericht von den Leuten die man Quäker nennet, ihrem Ursprung, ihren Religionsgründen, und von ihrer Niederlassung in America. Meistentheils aus verschiedenen Auto­res zusammen gezogen, zum Unterricht aller aufrichtigen Nachforscher und insonderheit für Aus­länder.


Es handelt sich aber nicht um die Erstauflage (Philadelphia 1783), sondern um die Neuauflage aus dem Jahre 1791.

Sozial-kulturelle Arbeit: Die Ursprünge der Nachbarschaftsheim-Idee

Ein kurzer Hinweis zu den Nachbarschaftshäusern, für die sich die angloamerikanischen Quäker besonders einsetzten, brachte jetzt Echo-Online. Ein solches Haus hat es auch in Kleinstädten wie Darmstadt gegeben.

Thomas Kelly: ein Quäker - und Mystiker?

Am Mittwoch, den 28. November 2012, gibt es bei den Berliner Quäkern einen Gesprächsabend (bzw. wohl eher Leseabend) zu dem US-amerikanischen Quäker Thomas Kelly. Er zählt, mit Rufus Jones, zu den Vertretern der "Quäkermystik", die vor allem in Europa viele Anhänger hat, im evangelikalen Weltquäkertum aber kaum eine Rolle spielt. Es ist daher an der Zeit, sich etwas ausführlicher mit Thomas Kelly zu beschäftigen. Er hat zwar viel zu Mystik geschrieben, aber ob man ihn auch als solchen sehen sollte, vermag ich nicht zu entscheiden. Wer war Kelly eigentlich gewesen?

 Th. Kelly 1937.

Thomas Kelly wurde 1893 in einer konservativen Quäkerfamilie auf einer Farm in Ohio geboren. Sein Vater war Carlton W. Kelly (gest. 1897), seine Mutter Madora E. (geb. Kersey). Nach dem Tod des Vaters zog die Mutter 1903 mit den zwei Kindern (Thomas und Mary) nach Wilmington. 1913 graduierte Kelly am Wilmington College mit einem Schwerpunkt in Chemie (B.D.). Er ging anschließend 1913/14 an das Haverford College, wo er maßgeblich von Rufus Jones (1863-1948) und seiner Interpretation des Quäkertums als mystische Bewegung beeinflusst wurde.

Mahnmal für die Opfer der Sinti und Roma in Berlin

Nach langem hin und her wurde nun endlich in Berlin das Mahnmal für die Opfer der Sinti und Roma eingeweiht. Das Denkmal befindet sich in Berlin direkt gegenüber des Reichstags. So groß die Offenheit der Quäker für Juden ist, so gering ist leider das Interesse an Sinti und Roma. Selbst in englischen Publikationen ist mir eigentlich nichts über dieses Thema bekannt, obwohl es nachweislich „Zigeuner“ unter den Mitgliedern gegeben hat, wenn auch nicht viele. Allerdings wurde jetzt an der Stanford-University eine Dissertation zu diesem spannenden Thema begonnen.
So wunderte es mich eigentlich nicht, dass ich niemanden von den Quäkern bei der Einweihungsfeier angetroffen habe. Erfreulich ist aber ein kleines Detail, dass ich zufällig entdeckt habe: direkt vor dem Bassin, bereits vom Wasser umflossen, ist tatsächlich das Wort „Stille“ zu finden. Es ist schwer zu finden, und noch schwerer mit der Kamera einzufangen:


Blog der Quäker-Bibliothek aus Großbritannien: Quaker Strongromms

Seit Mai diesen Jahres bringt der Blog der englischen Quäkerbibliothek "Friends House" Meldungen zur Quäkergeschichte, zu Quäkerbüchern und zur Theologie. Der etwas eigenartige Name lautet "Quaker Strongromms" (also nicht Strangerooms). Schnell wurde die Seite eine der wichtigsten und meistbenutzten Adressen, wenn man sich über Quäkergeschichte informieren möchte.


Unter den frühen Postings findet man Nachrichten zu den Tagebüchern von Elizabeth Fry, zu Kriegsdienstverweigerern und immer wieder zu Archivalien bezüglich des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Vor allem sind die Meldungen professionell gemacht - und zeugen von der hervorragenden Kenntnis der Quäkergeschichte, wie man sie wohl nur haben kann, wenn man die Quellen gleich vor Ort hat.

20121112

Wilhelm Reich und Ilse Ollendorff-Reich

"Wilhelm Reich - A Personal Biography" lautet der Titel einer neuen Biographie zu Wilhelm Reich, eines Psychiaters, Psychoanalytikers, Sexualforschers und Soziologen aus Österreich. Mehr dazu in einem eigenen Beitrag von Alexander Lowen, der weitaus mehr bietet als eine gewöhnliche Buchbesprechung.
Was hier interessiert, ist vor allem Ilse Ollendorff-Reich, die das Werk verfasst hat. Sie stammte aus Breslau, überlebte nach dem Ersten Weltkrieg Dank der Quäkerspeisung und schloss sich nach ihrer Emigration 1939 in New York den Quäkern an.

Interview mit Joseph Gerson, Quäker-Friedensaktivist

Der US-Friedensaktivist Joseph Gerson übt Kritik am US-Wahlsystem und spricht über die (angebliche) Erschöpfung der Friedensbewegung, nachzulesen in einem längeren Interview des Neuen Deutschland. Gerson gehört zu den wichtigsten Stimmen der US-Friedensbewegung. Er ist auch Abrüstungskoordinator der Quäker-Organisation American Friends Service Comittee.

Quäker des Ostens

„Quäker des Ostens“ soll es einmal heißen, mein Band über die Quäker im einstigen sozialistischen Deutschland. Es wird zwar noch einiges Wasser die Spree hinabfließen, bis alle Arbeiten abgeschlossen sind, doch das Inhaltsverzeichnis soll schon etwas Vorfreude wecken. Bislang gibt es noch keine Untersuchung über dieses Thema – ich kann aus Erfahrung sagen, es ist kein Langweiler! Vielleicht findet sich ja doch noch ein mutiger Student, der hierüber eine soziologische, religionswissenschaftliche oder theologische Dissertation schreiben möchte. Akten sind da in Hülle und Fülle, und noch leben sie, die Zeitzeugen.

So habe ich es noch kennen gelernt: das Quäkerbüro old-fashioned, aber urgemütlich, zu weniger gemütlichen Zeiten der DDR

Meditation in Paderborn

Meditation hat in der Kirche eine lange Tradition. In der christlichen Mystik meint Meditation das hellwache Da-Sein in der Gegenwart Gottes. Im Unterschied zur Besinnung und Betrachtung wird bei der kontemplativen Meditation nicht „nachgedacht“. Vielmehr soll der Meditierende von allen Gedanken und Vorstellungen leer werden, um offen zu sein für das Wirken Gottes.


So lädt die Gemeinde Paderborn zu einer „Christlichen Meditation“ ein, die dort jeden Mittwoch von 12:15 bis 12:45 stattfindet. Ort: Westchor, unter der Orgel.

20121104

Otto Tausig, ein Kurzzeitquäker aus Wien

Eine liebevoll gestaltete Würdigung des Schauspielers und Kabarettisten Otto Tausig verfasste jetzt kürzlich Barbara Rett. In dem ausführlichen Beitrag, der v.a. durch gekonnte Fotos besticht, erfährt man auch, dass Otto Tausig kurze Zeit Quäker gewesen war. Das war wohl in einem Internierungslager in englischer Kriegsgefangenschaft, wo ihn vor allem die Behandlung durch die ehemaligen "Feinde" tief beeindruckte. Ob Tausig wirklich Mitglied beim damaligen London Yearly Meeting gewesen war, oder bei einer anderen Quäkerversammlung, kann ich nicht bestätigen, aber möglich es durchaus.

20121103

Mitbegründerin des Gruppengespräches: Magda Kelber

Als Sozialpädagoge liegt mir Magda Kelber besonders am Herzen, sie ist eine der großartigen Frauen, die in der DJV kaum jemand kennt oder sich für ihr Wirken interessiert. Dabei haben Tausende ihren Beruf durch Magda Kelber neu verstehen gelernt. Wie es der Zufall will, kam ihr Nachlass über abenteuerliche Umstände nach Berlin und ist heute im Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen aufbewahrt. Im Laufe der Jahre habe ich das dortige Material für folgende kleine Würdigung aufgearbeitet, die jetzt erschienen ist:

Magda Kelber (1908-1987), in: Fränkische Lebensbilder, 23, 2012, S. 227-240.


Uwe Kurt Stade: Separatisten in Hohenrode

Dem Heimatforscher Uwe Kurt Stade verdanke ich den Hinweis und Auszüge aus der Chronik von Hohenrode/Rinteln, die wichtige Informationen zur Vorgeschichte des Quäkertums enthält. Ich kenne diese Chronik gut, bewerte die enthaltenen Schilderungen aber etwas vorsichtiger. So leid es mir tut: Quäker hat es in Hohenrode damals nicht gegeben, aber fromme Menschen, die ihnen durchaus ähnlich waren und die später in Bad Pyrmont/Friedensthal zu den Quäkern gekommen sind. Der Artikel "Sie ziehen vor der Obrigkeit nicht den Hut und verweigern Zahlungen" ist für mich Anlass, hier einen kurzen Abschnitt aus meiner "Deutschen Quäkergeschichte" (in Vorbereitung) beizusteuern:

Hohenroder Separatisten – aber (noch) keine Quäker


1640 wurde die Grafschaft Schaumburg zwischen den Grafen zur Lippe (nun Grafschaft Schaumburg-Lippe) und den Landgrafen von Hessen-Kassel (nun Grafschaft Schaumburg) aufgeteilt. Als Folge wurde Rinteln 1651 hessische Garnisonsstadt und 1665 bis 1680 zu einer Festung ausgebaut. Seit 1785 regierte hier der Landgraf Wilhelm IX., der spätere Kurfürst. Bereits seit Anfang der 1760er Jahre war er unter der Vormundschaft der Landgräfin Maria in der Grafschaft Hanau Regent. Wilhelm war allem Neuen, Fremden gegenüber misstrauisch und witterte stets Umsturzpläne. Er hatte vor allem gegen aufklärerische Gedanken erhebliche Vorbehalte und verbot in diesem Zusammenhang 1793 auf seinem Territorium selbst die Freimaurer. Separatistische Bestrebungen wurden scharf bekämpft, die angeblichen oder tatsächlichen „Rädelsführer“ meist in die angrenzenden Territorien ausgewiesen, wo die dortigen Herrscher sehen mussten, wie mit ihnen klar zu kommen war. Ausgerechnet hier, im kleinen, abgelegenen Rinteln, finden sich nun die Wurzeln der späteren Quäkergemeinden.

Inhalt Quäker-Heft Nr. 3, 86. Jg., 2012


-Julian Clark: Gendergerechte Sprache
-Jochen Dudek: in memoriam Walter Wink (1935-2011)
-Gottfried Lischke: „Doppelte Wahrheit“ in der Religions- und Geistesgeschichte
-Ernst Dahme: Gedanken zum Quäker-Sein
-Wilhelm Prasse: Gleichwürdigkeit
-Martin Januschek: zum Begriff „Concern“ (Anliegen)
-Simon Mangels: Eurostory Paris 2012
-Martina Weitsch: EU-Konsultationen / Quäker-Lobbyarbeit in der EU
-Annerose Schulz: zur Bezirksversammlung Rhein-Ruhr am 18.3.2012
-Tobias Schneegans: Rückblick Stille-Retrat

John Greenleaf Whittier: Poetus Quakerianus

An der Düsseldorfer Universität wird im Fach Amerikanistik an einer Dissertation zu dem amerikanischen Quäkerpoeten John Greenleaf Whittier gearbeitet. Das war für mich ein Anlass, mich wieder einmal mit seiner wechselvollen Lebensgeschichte zu beschäftigen:


John Greenleaf Whittier zählt zu den bedeutenden amerikanischen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts, er ist der gewichtigste Literat, den das Quäkertum bislang hervorgebracht hat. Geboren wurde er am 17. Dezember 1807 in Haverhill (Massachusetts) als Sohn des Farmers John (gest. 1832) und Abigail (geb. Hussey) Whittier und wuchs mit zwei Schwestern und einem Bruder auf. In seiner Kindheit las er die gesamte Bibliothek seines Vaters mehrfach durch - insgesamt sechs Bücher über das Quäkertum. Schon während der Schulzeit in der District School veröffentlichte Whittier 1826 in der Free Press in Newburyport sein erstes Gedicht. Seine Ausbildung schloss er 1827/28 an der Haverhill Academy ab. Whittier war stark am politischen Leben interessiert, konnte sich aber wegen seiner gesundheitlichen Schwächen nur begrenzt engagieren. Er schlug sich zunächst als Schuhmacher und Hilfslehrer durchs Leben.

20121022

Daniel Maul (Gießen): Grenzenlos humanitär - globalgeschichtliche Überlegungen zur frühen Auslandshilfe der Religious Society of Friends (Quäker)

Wer sich einmal von wissenschaftlicher Seite über einen Aspekt der Quäkergeschichte kundig machen möchte, hat dazu demnächst Gelegenheit. Am 12.12.2012 wird Dr. Daniel Maul aus Gießen folgenden öffentlichen Vortrag halten: Grenzenlos humanitär - globalgeschichtliche Überlegungen zur frühen Auslandshilfe der Religious Society of Friends (Quäker). Leider ist bei der Ankündigung nichts weiter zu entnehmen, so dass auch ich nicht genau zu sagen vermag, um was es inhaltlich geht. Grenzenlose globalgeschichtliche Überlegungen in zwei Schulstunden zu packen ist wahrlich eine Herausforderung.

Hier die Daten:
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, KG IV, Übungsraum 2
12.12.2012, 18-20 Uhr

Ben Macintrye: Der Mann, der König war

Hätte mich Blogger-Kollege Harry Meder nicht darauf hingewiesen, ich hätte es nie erfahren: Josiah Harlan, wäre um ein Haar der erste (und wohl auch letzte) Quäker-König geworden. Und das noch in Afghanistan!  Später trat Harlan bei den Quäkern aus, kehrte in die USA zurück und schlug sich in verschiedenen Berufen durch. Das Buch "Der Mann, der König war" ist zwar ein Roman, beruht aber auf umfangreichen Quellenstudien. Ich kann die spannende Lektüre nur empfehlen:


Ben Macintyre: Der Mann, der König war. Aus dem Englischen von Bernd Rullkötter, 2005 Rogner & Bernhard GmbH & Co. Verlags KG, Berlin.





Herbsttagung in Marburg: "Liedgut und Musik in der Geschichte der Freikirchen"

Vom 28.-29. September 2012 fand in Marburg/Lahn die diesjährige Herbsttagung des Freikirchenvereins statt, zu dem Thema Gesangbuch – ein solches haben ja auch die deutschen Quäker (ich hatte darüber berichtet), und wer sich mehr dafür interessiert, der kann im kommenden Jahrbuch des Vereins mehr darüber nachlesen. Früher haben Eva Pinthus und Fritz Renken diese Tagungen bereichert, aber über die Jahre ist die Quäkerpräsenz leider etwas zusammengeschrumpft.

20121006

Lili Pollatz: Das Tagebuch

                                                                                                                             Jetzt neu:

Lili Louise Pollatz war eine Lehrerin und Reformpädagogin, deren Leben ich schon seit geraumer Zeit erforsche. Immer wieder tauchen Dank helfender Hände Dokumente auf, so dass langsam ein Mosaik dieser Person entsteht. Ein etwas bedeutenderes Dokument wurde mir vor einigen Monaten aus Dresden zugeschickt, und erst jetzt komme ich dazu, mich mit dem Inhalt etwas genauer zu beschäftigen.
Es handelt sich um das Tagebuch von Lili Pollatz, welches sie in Holland, mglw. auch schon vorher in Deutschland, führte. Dabei handelt es sich nicht um ein „Tagebuch“ im strengen Sinn, sondern mehr um ein persönliches Erinnerungsbuch, wenn Ereignisse Lili Pollatz berührten, oder wenn einfach Zeit war, ein paar Zeilen niederzuschreiben. Die Einträge für einen Tag sind nie länger als zwei Seiten, aber immer datiert.
Lange Zeit hatte ich geglaubt, dass es zu dieser Person kaum mehr Material gäbe, doch auch hier gilt: wer suchet, der findet.
Offensichtlich wurde ein Teil des Tagebuchs nach 1985 von der Quäkerin Käthe Tacke aus Holland nach Dresden gebracht, wo ihn bis zur Wende die Dresdner Quäkergruppe aufbewahrte. Hinzu kam zu diesem handschriftlichen Teil noch ein kopierter zweiter Teil, der direkt aus Holland geschickt wurde: erst beide Teile zusammen ergeben das Tagebuch. Im Zuge der Auflösung der Dresdner Quäker-Gruppe ging ein Teil des Aktenbestandes nach Berlin, ein anderer Teil (darunter die beiden Tagebuch-Teile) wurde von einer pensionierten Lehrerin aufgehoben, die die Familie Pollatz noch kannte. Da deren erwachsenen Kinder daran kein besonderes Interesse und vielleicht auch keinen Bezug mehr hatten, durfte ich den Text einsehen und für meine wissenschaftliche Arbeit nutzen. Hin und wieder werde ich kleinere Auszüge, die v.a. Quäkerthemen behandeln, hier veröffentlichen – das gesamte Tagebuch 
wird dann in mein Buch zu dem Pollatz-Ehepaar öffentlich gemacht.




Joseph Haydn: Patroziniumsfest mit Quäker-Musik

Ein Patroziniumsfest ist im Katholischen ein Fest zu Ehren des Patrons einer Kirche, einer Gemeinde oder einer ganzen Region. Von meiner Heimat Franken ist es etwa der Heilige Kilian, von Minden der Heilige Georg, von Herford die Heilige Pusinna, usw. Quäker übrigens haben keinen Patronat, bzw. dort ist jeder sein eigener Patron.
                                Joseph Haydn komponierte auch für Quäker (Source: wikimedia)

Nun wurde in diesem Jahr in dem Örtchen Unterwachingen auch Joseph Haydns Sinfonie Nr. 49 "La Passione" zum Besten gegeben.

20120923

Friedenspreisträgerin und überzeugte Pazifistin: Bertha von Suttner

Bertha von Suttner gilt als berühmteste Pazifistin ihrer Zeit. Mit Recht kann sie auch als erste deutschsprachige politische Journalistin bezeichnet werden. An zahllosen Weltfriedenskongressen, interparlamentarischen Konferenzen und nationalen Tagungen nahm sie teil und gestaltete diese Treffen oftmals wesentlich mit. Ihre adelige Herkunft ermöglichte ihr den Zugang zu den Entscheidungsträgern, sie war jedoch ebenso eine Hemmschwelle für den persönlichen Kontakt mit den tatsächlichen Opfern von Krieg und Gewalt. Die praktische Tätigkeit in Kriegs- oder Krisengebieten blieb ihr zeitlebens eine fremde Erfahrung. Ihre Stärke war die Rede und vor allem das geschriebene Wort. Zahlreiche Vortragsreisen brachte sie in die europäischen Metropolen wie Prag, Budapest, Rom, Den Haag, Paris und vor allem Berlin (1904, 1905, 1912, 1913). Nach dem Tod ihres Ehemannes war sie vermehrt auf Einnahmen durch derartige Vortragsreisen angewiesen, allein 1905 soll sie während zwei Monaten in 31 deutschen Städten Vorträge gehalten haben. Von ihrer Geisteshaltung her war sie eine echte Europäerin, jeder dumpfe Nationalismus war ihr zutiefst zuwider. Ihre Vision war ein friedliches, und, was heute vergessen scheint, ein soziales Europa. Ihr Engagement galt dem Frieden, der Beseitigung sozialer Missstände und der Einführung rechtlicher Instrumentarien auf europäischer Ebene zur Verhinderung von Kriegen. Hier liegen ihre bleibenden Verdienste.

 (Source: Wikimedia)

Zu ihrer Lebenszeit war sie nicht unumstritten. Von den einen als „Friedensbertha“ lächerlich gemacht, wurde sie von anderen als die Galionsfigur einer weltweiten Friedensbewegung verehrt. Besonders die Stadt Wien tat sich schwer mit der Ehrung Bertha von Suttners. Erst 1956/58 wurde ein Bertha von Suttner Denkmal „Die Waffen nieder!“ in Zement und Eisen von dem Künstler Siegfried Joseph Charoux (1896-1967) im Bertha-von-Suttner-Hof (Wien, IV. Bezirk) aufgestellt.

Kontemplation

Diesen gelungenen und informativen Beitrag zum Thema Kontemplation möchte ich empfehlen, v.a. in Vorbereitung auf die Berliner Donnerstags-Meditationsgruppe. Teilnehmer der Gruppe haben an dem Text mitgewirkt, an dem kurz auch die ersten Quäker, bzw. George Fox als Gründer der Quäkerbewegung, erwähnt werden (im Abschnitt "Christliche Bedeutung"):

"Auch in den evangelischen Kirchen hat sich eine kontemplative Tradition entwickeln können, die mitunter ihre Vorbilder in katholischen Heiligen hatte. Bedeutende Vertreter waren oft Laien, etwa der Schuster Jakob Böhme († 1624), der Bandweber Gerhard Tersteegen(† 1769) oder der Schuhmacherlehrling George Fox († 1691), der der Gründungsvater der Quäker war. Meist standen sie auf Grund ihrer Lehre in Konflikt mit der kirchlichen Obrigkeit".

Diözese Rottenburg-Stuttgart: Kurs für Geistliche BegleiterInnen (im Oktober 2012)

Ein dreiteiliger Kurs für Geistliche BegleiterInnen der Diözese Rottenburg-Stuttgart und für PfarrerInnen der evangelischen Landeskirche nennt sich "Geistliche Prozesse in Gruppen fördern und begleiten".

Der Kurs beschäftigt sich mit drei Modellen der „geistlichen Begleitung“ in Gruppen: Mit dem „ignatianischen Modell“ der Entscheidungsfindung in Gemeinschaft, mit der auf die Quäker zurückgehenden und von Rose Mary Daugherty weiter entwickelten Weise gemeinsamen Hörens auf Gott, bei dem der Wechsel von Schweigen und achtsamem Austausch eine besondere Rolle spielt, und schließlich mit dem von Kardinal Cardijn entwickelten Dreischritt „Sehen – Antworten – Handeln“.

Methode: Kurze Theorieimpulse, praktische Einübung der verschiedenen Weisen der Begleitung

Seminar zu Dag Hammarskjöld (Nov. 2013)

Nach dem Tod des Friedensnobelpreisträgers und zweiten UNO-Generalsekretärs, Dag Hammarskjöld (1905-1961), fand man sein spirituelles Tagebuch. Hammarskjöld nannte diese Aufzeichnungen einmal "eine Art Weißbuch meiner Verhandlungen mit mir selbst - und mit Gott".
Die Dozentinnen Dr. Thea Vogt und Dr. Marianne Subklew werden am Zentrum Schwanberg vom 8. bis 10. November 2013 die Spuren  Hammarskjölds verfolgen und seiner Nähe zur spirituellen Friedensarbeit der Quäker vorstellen. Bestandteile des Seminars sind Schweigen, Gespräch und Lesungen.


Ullrich Hahn: Vortragsmanuskript zu dem Thema Alltagsgewalt

Einen Vortrag, welchen Ulrich Hahn anlässlich des Grenztreffens der Quäker in Straßburg am 8. September 2012 gehalten hat, lief unter dem Titel "Nein zur Gewalt im Alltag":

1) Welches ist die alltägliche Gewalt?
2) Inwiefern sind wir an ihr beteiligt?
3) Wie sieht unser „Nein“ aus?

Der Vortrag kann von hier heruntergeladen werden.

20120918

Mennonitisches Friedenskomitee lädt ein: Herbsttagung

Das Deutsche Mennonitische Friedenskomitee lädt zur Herbsttagung vom 23. bis 25. November 2012 am Thomashof bei Karlsruhe ein: „In jedem Menschen das Antlitz Gottes sehen“ - so lautet das Thema. Es geht hauptsächlich um das Kairos-Palästina-Dokument, welches die dt. Quäker bereits schon mehrfach beschäftigt hat. Unter den Mitveranstaltern ist auch die RGdF e.V.

Gebete der Religionen in Bonn, 24.09.2012

"Gebete der Religionen" am Montag, den 24.09.2012, 19.00 Uhr im MIGRApolis-Haus der Vielfalt Bonn, Brüdergasse, 16-18, Café.

Die Angehörigen von Buddhismus, Judentum, Christentum, Islam, Bahai, Quäker, Hindu und Religions for Peace aus Bonn/Köln erzählen aus Ihrem Glauben.

Veranstalter: Religionsgemeinschaften in Bonn mit Unterstützung der Stabsstelle Integration der Bundesstadt Bonn Leitung/Moderation:
Pfr. Wolfgang Wallrich/Dr. M. A. Schmiedel

Hansjörg Hemminger: Quäker-Sekte unter Beobachtung

"Weltanschauungsbeauftragte" nennen sie sich, Sektenbeauftragte sind sie. Auch die Quäker werden regelmäßig von evangelischer wie katholischer Seite "observiert" - und das im Jahre 2012. Man könnte noch viel zu diesem aus Steuergeldern bezahlten Spitzeldienst schreiben... Kurzum, in den jetzt veröffentlichten Online-Materialien der Landeskirche Württemberg erscheinen die Quäker tatsächlich zwischen "Die Überschätzung mentaler Glaubenssätze" und "Satanismus". Mir fehlt die Zeit, aber der fehlerhafte Text müsste dringend einmal überarbeitet werden.

20120917

Kalenderblatt Samstag 15.9.12: Greenpeace: Mit Amchitka fing alles an

Vom Quäker-Ehepaar Dorothy und Irving Stowe und ihrem Widerstand gegen Nuklearversuche 1971 berichtet rückblickend das Kalenderblatt.

Eva Hermann: Gefangen - und doch frei

Von den Ältesten der DJV bekam ich den Hinweis auf den Text "Gefangen - und doch frei" von Eva Hermann - ich bin immer dankbar  für solche Empfehlungen. Ich halte ihn für vielleicht den besten Text von Seiten der deutschen Quäker, der im 20. Jahrhundert niedergeschrieben worden ist. Der Text wurde schon 1984 einmal veröffentlicht. Ich habe also nachgesucht und in meinem Archiv eine Originalfassung gefunden, die leicht von der 1984er Fassung abweicht. Als Historiker ist es mir aber doch wichtig, den Text unverändert zu belassen, nur einige Erklärungen habe ich in Klammern dazugesetzt. Dank der Engländer ist dieser Text auch online zugänglich.

Geschrieben in Andenken an die Quäkerin Kati Lotz, die Eva Hermann zum Niederschreiben dieses Berichts veranlasste:

Ein Rechenschaftsbericht von Eva Hermann.

Es mag paradox erscheinen, wenn ich Euch sage, ich möchte die beiden Jahre meines Lebens im Gefängnis keinesfalls missen. Aber es ist so.

Wenn einem die ganze gesichert scheinende Existenz plötzlich in Fetzen und Scherben um die Ohren fliegt, man zumindest äußerlich von allen Gliedern des Familien- und Freundeskreises abgeschnitten und völlig auf sich selbst gestellt ist in gleichgültig feindlicher Umwelt, wenn einem der Boden unter den Füßen und selbst die Luft zum Atmen genommen wird, wenn alle Sicherungen zerbrechen und alle Stützen versagen – dann steht der Mensch schutzlos und preisgegeben mit furchtbarer Unmittelbarkeit dem Ewigen gegenüber und begreift, dass es wirklich furchtbar ist, in die Hand des lebendigen Gottes zu fallen. Er begreift, dass nun nicht mehr Menschen zu Gott zu Gericht sitzen, sondern dass Gott richtet. Alles ist mit einem Schlag verwandelt: kein gutgemeinter Vorsatz nützt mehr, kein Versäumnis, keine Unterlassung des bisherigen Lebens lässt sich mehr nachholen, keine Lieblosigkeit gutmachen, keine Fehler ausgleichen. Alles scheint vergeblich. Was bleibt, ist ein vernichtendes Schuldkonto. Was die Phantasie mittelalterlicher Künstler am Jüngsten Tage sich vollziehen sah, ereignet sich nun mitten in der Zeitlichkeit, die diesem irdischen Leben. Und die menschliche Existenz ist dadurch nicht nur in Frage gestellt, sondern vom Ewigen her zerbrochen und schlechthin aufgehoben.

Erinnerung an John Fothergill: der Quäker, der das Kaffeetrinken empfahl

300 Jahre ist es her, da wurde John Fothergill geboren (gest. 1780). Er ist noch heute bekannt als ein bedeutender Botaniker und Zoologe. Während seines Lebens hat er auch viel für die Quäkergemeinschaft getan - ich erinnere daran:

Perücke statt Hut: Fothergill, der Botaniker (Source: Wikimedia)

John Fothergill wurde als zweiter Sohn 1712 in Carr-End (Yorkshire, England) geboren, seine Eltern waren die Quäker und Farmer John (1676-1745) und Margaret (geb. Hough, 1677-1719) Fothergill. John Fothergill besuchte die Schulen in Frodsham und Sedbergh in Yorkshire, wo er Latein und Griechisch lernte. Ab 1728 machte er eine sechsjährige Lehre zum Apotheker bei Benjamin Bartlett in Bradford. 1736 zog er nach London und hospitierte am dortigen St. Thomas-Hospital. Zu dieser Zeit hatte er bereits in Edinburgh und Leiden sein medizinisches Studium abgeschlossen und promoviert. 1740 praktizierte er als Arzt in London, nachdem er zuvor Holland, Frankreich und Deutschland bereist hatte. Ärmere Patienten wurden von ihm kostenlos ebenso gut behandelt wie wohlhabende, vor allem während einer Scharlachepidemie 1746 bis 1748 und einer Grippeepidemie 1775/76, als täglich bis zu 60 Erkrankte von Fothergill behandelt wurden. Er erwarb sich einen derart glänzenden Ruf, dass sogar Patienten aus Nordamerika in seine Praxis kamen.

Das Friedenszeugnis

Das Friedenszeugnis ist über die Jahrhunderte das zentrale Zeugnis der Quäker geworden (wenngleich es auch noch mindestens vier andere Zeugnisse gibt, die allerdings weniger bekannt sind). Die ursprüngliche Entwicklung und eigentliche Bedeutung dieses "Peace Testimony" habe ich in Band 1 meiner "Deutschen Quäkerschriften" wiedergegeben. Diejenigen, die von diesem Zeugnis noch nichts oder nur wenig gehört haben, möchte ich anregen, sich einmal den Originaltext anzusehen. Dazu stelle ich einen Abschnitt aus den Dt. Quäkerschriften zur Verfügung: Hier der kommentierte Text Friedenszeugnis.

Gerd Schirrmacher: Hertha Kraus

Gerd Schirrmacher: "Hertha Kraus - Zwischen den Welten". Biographie einer Sozialwissenschaftlerin und Quäkerin (1897-1968). Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2002. 667 S., br., 65,40 Euro.

Im Kölner Rathausturm steht das von Majka Wichner geschaffene Denkmal für die Sozialwissenschaftlerin und Quäkerin Hertha Kraus. Über diese außergewöhnliche Frau liegt nun eine Biographie vor, die durchaus als ein zweites Denkmal angesehen werden darf. In einem bürgerlichen jüdischen Elternhaus in Prag und Frankfurt am Main aufgewachsen, studierte Hertha Kraus noch während des Ersten Weltkrieges Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Nach ihrer Promotion beteiligte sie sich aktiv an der Quäkerspeisung in Berlin, später wurde sie Leiterin des Kölner Wohlfahrtsamtes. 1933 emigrierte sie nach New York. Sie erhielt eine Professur am renommierten Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh, Pennsylvania, wo sie Sozialwissenschaften lehrte. Gleichzeitig beriet sie das Innenministerium in Washington in Fragen des öffentlichen Wohnungsbaus.
Ein zentrales Problem jener Jahre - den Umfang staatlicher Hilfe in der amerikanischen Sozialpolitik - machte sie sich zur Hauptaufgabe, wobei sie die Effizienz der sozialen Dienste den amerikanischen Armutsignoranten darlegte und zur Stimme der Minderbemittelten in einer übersättigten und euphorischen Überflußgesellschaft wurde. 1936 folgte sie einem Ruf an das Bryn Mawr College (PA), an dem sie bis 1962 Sozialökonomie lehrte. Von hier aus baute sie Nachbarschaftsheime auf, beschäftigte sich mit den palästinensischen Flüchtlingslagern und beriet die Stadtplaner von Philadelphia im Wohnungsbau.

20120910

Britten ehren die Quäkerin Joan Mary Fry mit einer Briefmarke

Bekannt ist die Briefmarke, die die quäkerische Sozialreformerin Elizabeth Fry ehrt (ausgegeben 1976). Jetzt durfte ich in London eine neue Marke entdeckten, die Joan Mary Fry porträtiert:

Es soll weltweit die erste Briefmarke sein, auf der das Wort "Quaker" erscheint (dazu Quaker News, 82, 2012, S. 15)

Joan Mary Fry war eine engagierte Sozialreformerin aus alter englischer Quäkerfamilie. Sie wurde in West Hill, Highgate (Middlesex) am 27. Juli 1862 geboren. Sie war die zweite von sieben Töchtern und zwei Söhnen eines Richters, Sir Edward Fry (1827-1918), und seiner Frau, Mariabella Hodgkin (1833-1930). Ihr Bruder Roger Fry (1873-1969) war als Künstler Mitglied der Bloomsbury Group. Als dessen Frau Helen Coombe in eine Anstalt eingewiesen wurde, half sie ihrem Bruder bei der Kindererziehung von Pamela und Julian.
Sara Margery Fry (1874-1958), Ruth Fry (1879-1962) und Agnes Fry (1869-1958) waren weitere Geschwister. Wie diese wurde Joan Mary Fry von 1867 bis 1882 von Hauslehrern erzogen, mit einem Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Hebräisch und Altgriechisch brachte sie sich zum Teil selbst bei.

20120909

London, Friends House: Kleines Rest-Home-Denkmal.

Da nur wenige Mitarbeiter meines derzeitigen Arbeitgebers noch einigermaßen ihr Schulenglisch beherrschen, durfte ich an drei Tagen bei den Paralympics in London mithelfen. Ein großartiger Einsatz, der mir viel Freude und neue Einsichten gebracht hat. Nach der Olympiade 1974, bei der ich noch recht klein war, ist dies nun mein zweiter Besuch einer solchen Veranstaltung gewesen. Pflicht für mich ist natürlich ein Besuch bei den Quäkern. Zur Andacht hat es diesmal nicht gereicht, sondern nur zu einer Stippvisite im Friends House London. Einer der Archivare, mit denen ich gut befreundet bin, hat mich auf ein kleines Denkmal hingewiesen, welches ich bislang übersehen hatte:


Zu sehen ist eine Figur, die eine weitere Figur schützt, welche nochmals eine Minifigur schützt. Dieses Quäker-Babuschka erinnert natürlich an das Schutzmantel-Motiv in der katholischen Kirche. Die Skulptur wurde erst 2001 aufgestellt und stammt von Naomi Blake, die selbst als Kind vor den Nationalsozialisten durch die Quäkerhilfe gerettet wurde.

Sonja Weichert: Vortrag zum Wirken der Quäker (25.10.2012)

Am 25. Oktober 2012 wird Frau Sonja Weichert in Minden einen Vortrag halten, unter dem Titel: "Historie in Minden: Das Wirken der Quäker: Was gibt heute noch Zeugnis von dieser Religionsgemeinschaft?".

Veranstalter: Kath. Frauenverband
Ort:  St. Paulus Gemeinde Minden, Wettinerallee 31, 32429 Minden
Zeit: 25.10.2012;  9:30

Bildarchiv: Personen und Architektur, v.a DJV

Im Zuge meiner Forschungen und Nachlassverwahrung ist ein recht umfangreiches Bildarchiv entstanden. Es sind meist Schwarz-Weiß-Aufnahmen, überwiegend Portraits oder Architektur, sehr viel auch aus den 1920er und 1930er Jahren. Zwar hatte ich anfangs überlegt, diese Dokumente Stück für Stück auf diesem Blog einzuarbeiten, doch dazu fehlt es einfach an Zeit. Ich bin aber gerne bereit, zu helfen, wo es geht und gewünscht ist. Allein im letzten Monat hatte ich zwei Bildanfragen, zu Charlotte Pauly und zu Margarethe Lachmund. Ich kann allerdings nicht, wie es sich ein Schüler aus Kassel jetzt wünschte „alles mal auf CD pressen und rüberschicken“ – also bitte nur möglichst genaue Einzelanfragen zu Personen, Ereignissen, Orten etc.

Büste des Quäker-Gründers George Fox aus England aus dem Londoner Quäkerarchiv

20120908

Erinnerung an John Sharp (1812-1853)

1812, vor 200 Jahren, wurde John Sharp geboren, der den deutschen Quäkern eng verbunden war. Ich möchte das Jubiläum zum Anlass nehmen, sein Leben in Erinnerung zu rufen:

John Sharp wurde am 4. Februar 1812 als Sohn des Bäckers Isaac Sharp (um 1782-1837) und Mary (geb. Likeman, gest. 1815) in Brighton geboren. Er besuchte die Islington Road Friends School, die von der Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker) unterhalten wurde. Sharp wurde Hilfslehrer und, ab 1842, Leiter einer Quäkerschule in Croydon. Am 22. August 1837 heiratete er in Carlisle Hannah Irwin (1814-1864), die Tochter des Müllers Richard Irwin. Von ihren neun Kindern erreichten acht das Erwachsenenalter: Mary Hannah (geb. 1838), Rebecca (geb. 1840), Irwin (geb. 1841), Elizabeth (geb. 1843), John (geb. 1844), Isaac (geb. 1847), Sophia (geb. 1849) und Caroline (geb. 1851). Alle Kinder hatten in ihrem späteren Leben etwas mit Schule zu tun, entweder im Lehramt oder in der Schulverwaltung.

Quäker-Meditationsgruppe Berlin: es geht langsam los...

Empfehlen möchte ich die Quäker-Meditationsgruppe. Sie trift sich bis auf weiters jeden ersten Donnerstag im Monat, in der Planckstraße (Quäkerbüro), um 19 Uhr. Die ersten 90 Minuten sind bei einer Tasse Tee dem Gespräch vorbehalten.
Die eigentliche Meditation ist dann nur eine halbe Stunde lang. Sie findet nicht im etwas kalten und kargen Andachtsraum statt, sondern im humaneren Bibliotheksraum.
Jeder, der mit der Quäkerandacht etwas anfangen kann, der sich für Meditation oder Kontemplation interessiert, ist herzlich eingeladen. Die Idee ist auch, Berufstätigen, die Sonntags arbeiten müssen, eine alternative zur sonntäglichen Andacht anzubieten. Falls auf der Seite der Berliner Gruppe nicht auf die nächsten Termine hingewiesen wird, werde ich die kommenden Termine ein paar Tage vorab hier ankündigen.

Inhalt Quäker-Ausgabe Nr. 2, Band 86, 2012

Inhalt Ausgabe Nr. 2, Band 86, 2012:


-Jochen Dudeck: Interreligiösität oder Dritter Weg. Zum Problem der Doppelmitgliedschaft - sehr empfehlenswert (Lucrezia Mott - richtig: Lucretia Mott)
-Wolfgang Habicht: Der Quäkergottesdienst
-Liselot Petry: Gemeindam lernen, gemeinsam wachsen: Quäker für wirtschaftliche Gerechtigkeit (es geht um das Casa de los Amigos in Mexiko)
-Kerstin Mangels/Annie Janssen: Handbuch für Freundesgruppen: Miteinander fragen - voneinander lernen - zueinander finden (ein nützliches Handbuch zu Glaube, Andacht, die Zeugnisse, Frühe Freunde, Ratschläge und Fragen)
-Gisela Faust: Quäker-Familientag vor 75 Jahren (darauf bezieht sich das Coverfoto, welches nicht privat, sondern Teil der Fotosammlung der DJV ist)
-Martin Manuschek: Quäkers tun't spreach ein richtlig gut Deutsch (so lautet die Überschrift tatsächlich)
-David Mangels: Wir sind alle verantwortlich: Jahrestreffen 2012 der Jungfreunde in Berlin
-Martina Weitsch: Der Europäische Auswärtige Dienst: Ergebnisse nach einem Jahr - Möglichkeiten zur Verbesserung
-Albrecht Will: mit einem Statement, weshalb er nicht zur JV fährt (stört sich an der schlechten Luft, am Anstehen beim Essen, die teilweise fürchterliche Enge beim Sitzen - das ist Suffering pur...)
-Robert Antoch: Buchbesprechung zu Albert Fuchs: Für Recht und Frieden? (empfehlenswert)
-Peter Hohage: Nachruft auf Erika Harms

Der mit dem Licht tanzt

In "Der mit dem Licht tanzt" geht es um jahrhundertealte Weisheiten, überliefert von Männern und Frauen aus allen Teilen der Welt. Gemeinsam ist ihnen allein, dass sie zum Quäkertum gehören, der vielleicht kleinsten aller Weltreligionen. Es geht um Lebensweisheiten, Alltagshilfen und Anregungen zu einem erfüllten Leben, die auch für uns heute gelten und genutzt werden können, ohne dass man zum religiösen Sonderling werden müsste. Die allermeisten Sprüche und Ratschläge kann jeder verstehen, ohne dass man selbst irgendeiner Religion angehören muss, es sind universale Weisheiten jenseits der religiösen Zugehörigkeit.
Die Sammlung von Sprüchen sind Schätze und Ratschläge aus dem Quäkertum, die man nirgendwo sonst konzentriert in deutscher Sprache finden kann: Aussprüche und Erkenntnisse aus 350 Jahren. Besonders im angloamerikanischen Raum sind diese bekannt und geschätzt und zum Teil sogar Bestandteil des allgemeinen Wortschatzes. Auch nach langer Zeit sind sie aktuell und lesbar. Sie sind allgemein verständlich und benötigen nur ein offenes Herz und eine gewisse Neugier.
Wer diese Bereitschaft dazu mitbringt, noch dazu innerlich wachsen möchte und eine Sehnsucht nach Berührung mit dem Göttlichen verspürt, wird nicht enttäuscht werden. Lassen wir uns inspirieren, auf dass wir selbst Weisheit erlangen!

  • Broschiert: 168 Seiten
  • Verlag: Hess, Bad Schussenried (16. September 2012)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3873369389
  • ISBN-13: 978-3873369382


20120906

Einladung zu einem Vortrag über Elizabeth Fry (6.12.2012)

Im November wird es vom Lyceum-Club Frankfurt am Main einen Vortrag von Maria Thum-von Heyl (Karlsruhe) geben. Thema ist die englische Quäkerin Elizabeth Fry (1780-1845), die u.a. Deutschland mehrmals besucht hat und vor allem in der Diakonie Spuren hinterlassen hat. Die Verbindungen zur Quäkergemeinde waren in ihrem Leben besonders wichtig. Der Lebensweg dieser bedeutenden Frau wird vorgestellt: Sie war das Kind eines wohlhabenden Bankiers. Mit 17 Jahren fasste sie den Entschluss, ihr Leben den Notleidenden zu widmen. Sie richtete eine Suppenküche ein, nahm sich der verwahrlosten Kinder an, stiftete eine Schule für verweiste Mädchen und erreichte schließlich für die Frauen Erleichterungen in den Gefängnissen.

Dienstag, 6. November 2012, 14:00 Uhr:
"Elizabeth Fry, Botschafterin der Barmherzigkeit"
Treffpunkt 14:00 Uhr im Café "Altes Rathaus" in 65719 Hofheim, Hauptstraße 40


Doris Brockmann: Besuch des Quäkerhauses Bad Pyrmont 2012

„Alles schon lange her, eher englisch und amerikanisch, ein bisschen amish, gewaltfrei und fromm – das fällt mir so ein, wenn mich jemand nach den Quäkern fragte. Doch nun werde ich eines Besseren belehrt (!!). Wie es ausschaut sind die Quäker nicht ausgestorben und amerikanisch, sondern still alive und auch deutsch. Unweit meines derzeitigen Aufenthaltsortes habe ich ein ockergelbes Knusperhäuschen entdeckt, an dessen Gartenmauer ein Bronzeschild hängt mit der Aufschrift „Quäkerhaus. Versammlungshaus der Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker). Erbaut im Jahre 1800. Wiedererrichtet im Jahre 1933“. Nach einem Museum sieht das Ganze nicht aus.

Anette Konrad: Quäker-Baracke in Ludwigshafen

In der Serie „Steinerne Zeugen“ hat Anette Konrad 2011 u.a. einen kurzen Artikel über die Quäker-Baracke in Ludwigshafen verfasst:
(Die Rheinpfalz: Ludwigshafener Rundschau, Nr. 62 vom 15.3.2011) – online allerdings nicht abfragbar.

Die Tafel informiert wie folgt: „An dieser Stelle stand von 1947-1954 die ‚Quäker-Baracke’, von der aus in den Notzeiten nach dem 2. Weltkrieg Lebensmittel, Textilien und Medikamente verteilt wurden. Aus dieser Hilfsaktion entwickelte sich die Städtepartnerschaft mit Pasadena (USA). In dankbarer Erinnerung an die Unterstützung des ‚American Friends Service Committee’ und der Bürger von Pasadena. Die Bevölkerung Ludwighafens 1. März 1988“.

Zu sehen ist die Tafel hier.

20120904

Annett Heide: Nacht der Religionen (2012)

Am vergangenen Samstag hat sie nun stattgefunden: nicht die Nacht der Kirchen, sondern die Nacht der Religionen. Neben Buddhisten, christlichen Gemeinschaften, vielen Moslems habe auch die Berliner Quäker "Sonderschicht geschoben". Ein Bericht wurde von Annett Heide in die Berliner Zeitung gesetzt. Zwar ist es richtig, dass die Quäker von außen als Laienbewegung verstanden werden, doch ist es wichtig, immer wieder auf die Vorstellung des Allgemeinen Priestertums seitens der Quäker hinzuweisen. Nur so wird ein ganzer Schuh daraus.

Neue Rest-Home-Bewohnerin: Dorothea Krüger

Seit Jahren versuche ich, die Geschichte des Rest-Home und seiner Bewohner zu rekonstruieren. Nun bekam ich vom Friends House London die Nachricht, dass die deutsche Quäkerin Dorothea Krüger in dieser Einrichtung zu Gast war. Von dort schickte sie 1939 eine Karte nach Holm-Seppensen. Auf dieser habe ich das Rest-Home einmal markiert:


Ich bin immer sehr dankbar für solche Hinweise, da sich nur sehr wenige Informationen über diese faszinierende Rettungs-Einrichtung erhalten haben.

20120903

Armin Dittrich verstorben

Vor wenigen Tagen ist Armin Dittrich überraschend verstorben - eine traurige Nachricht für die Berliner Gruppe und alle, die ihn gekannt haben. Informationen bzgl. Trauerfeier sind bei den Berliner Quäkern zu erfahren.
Armin Dittrich war bis etwa 2008 ein regelmäßiger Gast in der Berliner Planckstraße. Wenn ich die Protokolle der letzten zwanzig Jahre überfliege, fällt auf, wie oft Armin bei uns war. Mit ist noch der Abend in Erinnerung, an dem Armin einen sorgfältigen Vortrag über William Penn vorgetragen hat, an dem er Monate gearbeitet hatte.

Eva Hermann: eine Gerechte unter den Völkern

Eva Hermann wurde am 24. Mai 1900 als Eva Lüddecke in Grünenplan (bei Hildesheim) als Tochter eines Pfarrers geboren, evangelisch getauft und in Goslar konfirmiert. Sie hatte einen Bruder, von dem sie jedoch getrennt wurde, um ihre Schulzeit in einem Internat in Dreißig, nahe Döbeln (Sachsen), zu verbringen. Dort lebte sie vom 13. bis zum 21. Lebensjahr. Anschließend zog sie als Privatlehrerin nach Mannheim, wo sie an der Jugendbewegung teilnahm und im Versöhnungsbund mitarbeitete. 1933 löste sie, gemeinsam mit dem Pfarrer Wilhelm Mensching (1887-1964), diesen Bund auf und vernichtete vorsorglich alle personenbezogenen Unterlagen.
Eva Hermann als aufmerksame Zuhörerin auf einer Jahresversammlung in Bad Pyrmont.

Bommel über den Kindertransport 1938

Seit etwa 2005 erfreut sich das Thema Kindertransport, für welches sich lange Zeit kaum jemand interessiert hat, zunehmender Beliebtheit. Vor einiger Zeit berichtete der Blogger "Bommel" auf wordpress über den Kindertransport, und ging darin, wenn auch nur kurz, auf die Quäker ein: "Insgesamt wurden durch die Kindertransporte etwa 20.000 Kinder und Jugendliche nach England, in andere westeuropäische Länder, die USA und Canada gerettet. Davon blieben annähernd 10.000 (9354) in England. Etwa 2.000 von ihnen waren in zum Protestantismus, Katholizismus konvertierte oder in konfessionslose Familien hineingeboren worden. Gleichwohl galten sie den Nazis als Juden. Für sie übernahmen die Kirchen und die Quäker in Absprache mit den jüdischen Hilsorganisationen Organisation und Kosten".

20120806

Neuerscheinung: Deutsche Quäkerschriften, Band 1

The first volume of Deutsche Quäkerschriften contains eleven individual works by some of the most important and best known Quakers of the 17th century. These include central texts by George Fox, William Penn and Robert Barclay. In addition there is a text addressed to the Jews by Robert Pennington and a formerly unknown letter from the Quakers to the King of Poland. The collection offers a first-class overview of Quakerism, the oldest Free Church group in Germany.All eleven texts have been expertly edited and have an introduction by the editor explaining the historical background and the details of the people involved. With a comprehensive general introduction, Volume 1 is a standard work on early Quakerism which examines all aspects at a high scholarly level. Volume 1 also contains the first German edition of the Peace Testimony, which had its 350th anniversary in 2009.



Band 1 der “Deutschen Quäkerschriften” enthält elf eigenständige Publikationen der wichtigsten und bekanntesten Quäker des 17. Jahrhunderts. Darunter finden sich die zentralen Texte von George Fox, William Penn und Robert Barclay. Des weiteren ist auch ein Text von Isaac Pennington an die Juden und ein bislang unbekanntes Sendschreiben der Quäker an den Polnischen König aufgenommen worden. Die Sammlung der Texte gibt einen erstklassigen Überblick über das Quäkertum, das als älteste Freikirche Deutschlands gilt.
Alle elf Texte sind editorisch bearbeitet und wurden vom Herausgeber mit einer Einführung versehen, die Zeitumstände und Personen erklärt. Mit einer ausführlichen Einleitung ist Band 1 ein Standardwerk zum frühen Quäkertum, das alle Aspekte auf wissenschaftlich höchstem Niveau behandelt. Band 1 enthält auch die erste deutsche Fassung des Friedenszeugnisses, dessen 350-jähriges Jubiläum 2009 begangen wurde.

Deutsche Quäkerschriften Bd. 1: Deutsche Quäkerschriften des 17. Jahrhunderts.
Herausgegeben und eingeleitet von Claus Bernet.
2012.
LII/372 Seiten, Leinen,
ISBN: 978-3-487-13569-4 98,00 Euro
Siehe auch: www.olms.de

Gesehen auf dem Weg zur Andacht


Sydney Dawson Bailey: Friedensforscher und Friedensaktivist

Der Vater von Sydney Dawson Bailey war bis zu seinem Ausschluss ein Mitglied der Methodistenkirche, seine Mutter war jüdischer Herkunft. Sydney Bailey war der älteste von drei Geschwistern. Die Familienumstände zwangen ihn, mit fünfzehn Jahren die Schule zu verlassen. Zwei Jahre zuvor war sein Vater verstorben, ohne der Familie ein Vermögen zu hinterlassen. Sydney Bailey zog zu seinem Onkel nach Leeds und war dort in dessen Bekleidungsfabrik beschäftigt. Auch arbeitete er zeitweise in einer Bank, in einem Versicherungsbüro und dann wieder in Fabriken. Nichts deutete darauf hin, dass er einmal eine Position einnehmen sollte, die ihn in Berührung mit den UN-Entscheidungsträgern der Welt bringen sollte. In diesen materiell dürren Jahren hat er sich zum Christentum bekehrt, leitete mehrere Crusader-Sommerfreizeiten und war aktives Mitglieder der anglikanischen Kirche, obwohl er nicht mit allen ihrer Lehren übereinstimmte. Schon im Alter von dreizehn Jahren war Bailey in der Schule von einer Predigt des anglikanischen Bischofs Blackburn über Lukas XX, 25 („So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“) berührt, konnte aber dessen bellizistischer Auslegung nicht folgen. Langfristig stand sein Pazifismus der anglikanischen Kirche entgegen, so dass sich der junge Mann nach einer neuen religiösen Heimat umsehen musste. Zwar begann er schon 1937 die Quäkerversammlungen von Leeds zu besuchen, ließ sich aber von Wortbeiträgen, die Neville Chamberlains (1869-1940) Position nach dem Münchener Abkommen guthießen, von einer Mitgliedschaft bei den Quäkern zurückschrecken.
In der Quäker-Hilfsorganisation „Friends Ambulance Unit“ (FAU) arbeitete er während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen. Ab 1940 richtete er im Osten Londons Schutz- und Erholungsräume für Ausgebombte in öffentlichen Schulen ein. Später ging er für FAU nach Burma und China, wo er medizinische Hilfslieferungen auf der Burmastraße im Westen Chinas organisierte. In China trat er der Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker) bei. Er war später ein Mitglied des Hampstead Monthly Meeting, und als er nach East Finchley im Norden von London umzog, gehörte er dem dortigen Golders Green Meeting an. 

Links: Londoner Saal, in dem häufig das Britain Yearly Meeting tagt. 
Rechts: Im hinteren Bereich rechts, erste Reihe, Platz Nr. 6, findet man den einstigen "Stammplatz" von Sydney Bailey, von wo aus er viele Versammlungen aufmerksam verfolgte und mitgestaltete.

Nachtrag: Bruno Schönlank: Vom Werk der Quäker.

Gelegentlich finde ich noch einzelne Titel, die nicht in meiner Quäker-Bibliographie nachgewiesen sind. Meist sind es Titel aus Österreich oder der Schweiz.

Einen bislang unbekannten Aufsatz verfasste der Pazifist und Schriftsteller Bruno Schönlank (1891-1965) im Jahre 1944:

Bruno Schönlank: Vom Werk der Quäker, in: Du. Die Zeitschrift der Kultur, 8, 1944, S. 34-35.

Inhaltlich handelt es sich um eine allgemeine Vorstellung für Leser, die von Quäkern noch nie etwas gehört haben. Interessant ist die Behauptung auf S. 35, dass das Verb "quäkern" in den deutschen Sprachschatz für "essen" eingegangen sei. Das hörte ich zum ersten Mal.

Empfehlung: Sprache de Herzens - Gewaltfreie Kommunikation und Achtsamkeitspraxis

Das von Marshall Rosenberg entwickelte Modell der Gewaltfreien Kommunikation kann helfen, wieder Zugang zur Sprache unseres Herzens zu finden, einer Sprache, die auf Mitgefühl, Offenheit und Klarheit beruht. Es ist ein sehr konkreter Übungsweg, der uns darin unterstützt, zwischenmenschliche Beziehungen einfühlsam und lebendig zu gestalten. Wir lernen, Gefühle und Bedürfnisse authentisch auszudrücken und gleichzeitig den Gefühlen und Bedürfnissen anderer Menschen respektvoll zu begegnen. In einem lebendigen Wechsel von Theorie und Praxis machen wir uns mit den Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation vertraut. Zeiten der Meditation und Stille helfen uns innezuhalten und im gegenwärtigen Augenblick präsent zu sein. Aus diesem Raum heraus können wir uns immer wieder für eine aufrichtige und wertschätzende Verständigung öffnen:

31. August - 2.September: Sprache de Herzens - Gewaltfreie Kommunikation und Achtsamkeitspraxis
Dozenten: Steffi Höltje und Margret de Backere
Tagesseminar ohne Übernachtung oder Verpflegung
Kursgebühr: € 150,- für Honorar, Organisationskosten und Raummiete
Zeiten: Fr 18 Uhr bis Sonntag 14 Uhr
Information und Anmeldung: Steffi Höltje Tel.07551-945867 E-Mail: steffi-margret@t-online.de
Ort: Quelle des Mitgefühls - Buddhistisches Übungszentrum
Heidenheimer Str. 27
13467 Berlin

20120729

Juden, „Geltungsjuden“, „Mischlinge“ – eine fragmentierte Schicksalsgemeinschaft: „Jüdisches“ (Über-)Leben im nationalsozialistischen Wien 1938–1945

Es ist überfällig: die Geschichte der Quäker zwischen 1933 (bzw. 1938) und 1945 in Wien müsste aufgearbeitet werden. Nun gibt es ein Projekt von Dr. Albert Lichtblau und Dr. Eleonore Lappin-Eppel von der Universität Salzburg, die sich dem folgendem Thema annehmen wollen:

Juden, „Geltungsjuden“, „Mischlinge“ – eine fragmentierte Schicksalsgemeinschaft:
„Jüdisches“ (Über-)Leben im nationalsozialistischen Wien 1938–1945

Projektziel 

Ein Aspekt des nationalsozialistischen Rassenwahns war die Kategorisierung von rassistisch Verfolgten. Es gab „Juden“ und „Mischlinge“ verschiedenen Grades je nach Anzahl der jüdischen Vorfahren. „Mischlinge“, die 1935 Mitglieder der jüdischen Glaubengemeinschaft waren, waren „Geltungsjuden“ und erheblich schlechter gestellt.

Richard Foster: Die Bibel - ein zuverlässiger Führer

Von einem "G. W." (Gerhard Wieding?) wurde eine Passage von Richard Foster ins Netz gestellt, die die Bibel zum Thema hat. Im Prinzip wird nichts Neues gesagt, sondern ähnliches findet man schon bei George Fox und William Penn. Interessant ist allemal das Video der "Quäkerpredigt", wie ich sie auch in den USA erleben durfte. Teile daraus stammen direkt aus den Schriften von George Fox. Vielleicht wird der amerikanische Quäker Richard Forster ja einmal zur Richard-Cary-Lecture eingeladen - er wäre durchaus einer meiner Wunschkandidaten.

Lange Nacht der Religionen: Eine Alternative: Meditation statt Jubelgottesdienst

An einem Samstag, den 1. September 2012, findet in Berlin die erste „Lange Nacht der Religionen“ statt. Eine Vielzahl unterschiedlicher religiöser Gemeinschaften öffnet ihre Türen und lädt zur Begegnung ein. Auch die Berliner Quäker werden sich an dieser Nacht der offenen Tür beteiligen.

Clifford Barnard: Hilfsarbeit in der Nachkriegszeit

Dieses Buch möchte ich allen empfehlen, die sich für die Hilfstätigkeit der Quäker in Deutschland von 1945 bis 1947 interessieren, oder sie noch selbst erlebt haben. Clifford Barnard hat an diesen Hilfsaktionen als junger Mann teilgenommen - es gibt noch ältere deutsche Quäker, die sich an ihn erinnern.
Clifford Barnard war Teil der Friends Ambulance Unit und arbeitete schon 1945 in einem Sammellager in Sandborstel. Später war er dort für das Rote Kreuz tätig.

Gesehen auf dem Weg zur Andacht (29.07.2012)

Heute auf dem Weg zur Andacht fiel mir dieses Plakat auf. Es lautet nicht "Weshalb gehen nur wenige Quäker zur Andacht?", sondern "Warum fühlen wir uns in einer Stadt mit 3,5 Millionen Menschen allein?"